Eine gehäkelte Geldbörse ist ein schönes Einsteiger-Projekt, auch für unerfahrene Häkel-Fans. Ich finde den kleinen Geldbeutel so niedlich, weil er eine ganz dezente Farbe hat und die kleinen Perlen hierdurch sehr gut zur Geltung kommen. Das Häkelmuster besteht aus einzelnen Stäbchen – wie es funktioniert, zeige ich Dir in dieser Anleitung.
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Ein bisschen Kitsch geht immer
Dass ich ein bisschen auf Kitsch stehe, ist für Euch alle ja nichts Neues. Ob das jetzt alte Sammeltassen sind, aus denen man Etageren basteln kann, rosa Einhorn-Plätzchen (vegan natürlich) oder mein magischer Einhorn-Haarreif.
Die gehäkelte Geldbörse kommt zwar nicht ganz so kitschig daher, aber ein bisschen Glitzi-Bitzi in Form von Perlen muss natürlich trotzdem noch angenäht werden.
Was Du brauchst:
- ca. 30 g Baumwollgarn (Stärke 2,5-3 – zum Beispiel Rainbow Organic Cotton von hobbii.de)
- eine Häkelnadel (Stärke 3)
- einen Geldbörsen-Verschluss (z.B. von Butinette.de, Maße: 11 cm x 4 cm)
- kleine Perlen, Nadel und Faden
- eine Schere
Muschelmuster: Was muss ich können?
Wer meinen Blog in der letzten Zeit verfolgt hat, hat vielleicht schon die Anleitung zum Hippie-Traumfänger oder meine Anleitung zum einfachen Häkel-Dreickstuch gesehen.
Die Geldbörse mit Muschelmuster funktioniert ähnlich einfach: Du musst hierfür nur die absoluten Häkel-Basics beherrschen. Wenn Du feste Maschen häkeln und Stäbchen häkeln kannst, ist das bereits die halbe Miete.
Eine Anleitung dazu, wie man Muschelmuster häkelt, findest Du bereits auf Lisibloggt. Da die Geldbörse aber doch etwas anders funktioniert als das klassische Muschelmuster, erkläre ich es hier im Beitrag nochmal genau.
Die Basic-Anleitungen zum Häkeln habe ich Dir oben jeweils nochmal verlinkt – schau hier einfach mal rein, um Deine Kenntnisse wieder aufzufrischen oder, um ganz neu mit dem Häkeln anzufangen.
Schritt 1: Die Geldbörse häkeln
Für die Geldbörse schlägst Du erst mal 16 Luftmaschen an und häkelst dann drei Reihen feste Maschen in Hin- und Rückreihen. Nach der dritten Reihe hörst Du auf, das Häkelstück zu wenden und häkelst in Runden um das bereits gehäkelte Stück herum.
In die Ecken des Häkelstücks häkelst Du jeweils drei Maschen rein, das ist die Maschenzunahme. Die brauchst Du, damit sich das Häkelstück nicht krümmt, es soll ja schön flach bleiben.
Sobald Du 52 Maschen im Rund hast, beginnst Du mit dem Muschelmuster.
Hierfür häkelst Du insgesamt fünf einfache Stäbchen in eine Masche (also stichst Du immer wieder in die selbe Masche ein). Dann lässt Du eine Masche aus und häkelst in die nächste Masche eine feste Masche.
Dann lässt Du wieder eine Masche aus und häkelst in die nächste Masche wieder fünf einfache Stäbchen. Bei mir ergibt das in einer Runde insgesamt 13 „Muscheln“ (eine Muschel bedeutet hier das Bündel aus den fünf einfachen Stäbchen).
Sobald Du einmal rundrum bist mit den Muscheln, beginnt die zweite Runde: Ab jetzt häkelst Du die Muscheln versetzt.
Das heißt, Du setzt jede neue Muschel zwischen zwei Muscheln der vorherigen Runde und die festen Maschen setzt Du direkt auf das mittlere der fünf Muschel-Stäbchen der vorherigen Runde.
Zuerst häkelst Du am Beginn der zweiten Rund drei Luftmaschen (als Ersatz-Stäbchen). Dann kommt eine feste Masche in das mittlere der fünf Stäbchen der ersten Muschel aus der ersten Runde.
Dann setzt Du die erste Muschel der zweiten Runde zwischen die erste und zweite Muschel der ersten Runde. Vom Prinzip her ist es also sehr einfach.
Wenn Du wieder bei der letzten Muschel der Runde angekommen bist, häkelst Du hier nur vier einfache Stäbchen rein, denn hier hast Du ja zu Anfang der Runde dein Ersatz-Stäbchen aus drei Luftmaschen gehäkelt.
Dann „schließt“ Du die Runde wieder, indem Du mit einer letzten festen Masche genau dort einstichst, wo Du in der vorherigen Runde mit dem Ersatz-Stäbchen eingestochen hast.
Ab jetzt ist das Muster korrekt und Du musst nicht mehr mit dem Ersatz-Stäbchen arbeiten, sondern häkelst einfach stur in Runden und setzt immer Deine Muscheln zwischen zwei Muscheln der vorherigen Runde.
Sobald Du neun Runden mit fünfer Muscheln gehäkelt hast, reduzierst Du die Stäbchen-Anzahl der Muscheln auf vier Stäbchen, damit der Geldbeutel nach oben hin schmaler wird.
Nach drei weiteren Runden verringerst Du die Stäbchen-Anzahl von vier auf drei und häkelst noch zwei weitere Runden mit dreier Muscheln.
Lisitipp: Wo soll ich bei einer geraden Stäbchenzahl einstechen?
Bei einer ungeraden Anzahl wie fünf Stäbchen ist es leicht: Hier kannst Du in der folgenden Runde in das mittlere der Stäbchen einstechen (also in das dritte).
Bei einer geraden Stäbchen-Anzahl wie vier geht das leider nicht – also stichst Du in der Folgerunde einfach weiterhin in das dritte der Stäbchen ein (sobald Du in der Vorrunde dreier Muscheln hast, strichst Du in das zweite Stäbchen ein). Auf das Muster hat das keinen Einfluss.
Sobald Du die zwei letzten Runden fertig hast, geht es wieder in Hin- und Rückreihen weiter: Du beginnst einfach, eine Reihe feste Maschen anzuhäkeln.
Wenn Du an der Hälfte der Geldbörse angelangt bist, drehst Du die Arbeit um und häkelst zurück bis Du insgesamt sieben Reihen aus festen Maschen hast (auf dem oberen Bild kannst Du das ganz schön erkennen). Dann schneidest Du den Arbeitsfaden ab und ziehst ihn durch die letzte Masche durch.
Auf der anderen Seite machst Du es genauso mit den sieben Reihen festen Maschen, nur musst Du hier einen neuen Faden ansetzen. Die zwei einzelnen Teile aus festen Maschen auf jeder Seite brauchst Du, damit die Geldbörse sich problemlos in den Verschluss einnähen lässt und später noch einwandfrei aufgeht.
Würdest Du einfach in Runden feste Maschen ansetzen, ließe sich das Ganze nicht in den Verschluss einnähen.
Schritt 2: Den Verschluss und die Perlen annähen
Beim Annähen des Verschlusses kannst Du nicht viel verkehrt machen: Die Löcher sind hier schon schön vorgestanzt und Du musst nur mit Nadel und Garnfaden das Vorder- und Hinterteil der Geldbörse innen festnähen.
Lisitipp: Halte vor dem Annähen am besten mal den Verschluss an das Häkelstück an. Wenn Dein Verschluss nicht exakt die selben Maße hat wie meiner, kann es natürlich zu Abweichungen kommen.
Mein Verschluss hat folgende Maße: 11 cm Breite x 4 cm Höhe.
Dann musst Du vielleicht noch ein paar Reihen draufsetzen oder es genügen weniger Reihen feste Maschen.
Bei der Verzierung kannst Du natürlich wieder anstellen, was Du willst. Ich habe mich für matte lachsfarbene Perlen entschieden.
Ursprünglich wollte ich die Perlen ja „einhäkeln“, aber das wäre nur mit größeren Perlen gegangen. Das sah dann recht klobig aus und so richtig festhalten wollten sie auch nicht. Also deswegen das „im-Nachhinein-Aufnähen“.
Wenn Du die Perlen genau auf die Einstichstellen der einzelnen Muscheln platzierst und mit dünnem Garn festnähst, entsteht ein netzartiges Muster und es sieht fast so aus, als würden die Muscheln ihren Ursprung in den Perlen haben (obwohl man sie ja erst im Nachhinein annäht).
Lisitipp: Mit den Farben spielen
Zu Anfang hatte ich auch überlegt, den Geldbeutel in mehreren Farben zu gestalten: Hier kannst Du einen schönen Effekt erzielen, wenn Du in den einzelnen Runden mit den Farben abwechselst.
Entweder benutzt Du zwei Farben oder sogar drei – durch das Versetzen der einzelnen Muscheln entsteht hier ein schöner zusätzlicher Effekt durch Farbe und Häkel-Muster.
<<< Wenn Du auf den Geschmack gekommen bist, schau doch mal in meine Anleitung zum kuscheligen Häkel-Loop mit Muschelmuster rein! >>>
Das ist ja ein süßer kleiner Geldbeutel 🙂
Sehr hübsch geworden und sehr praktisch obendrein.
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Oh, vielen Dank Dir! 🙂
Liebste Grüße,
Deine Lisi
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Entzückend und gar nicht kitschig. Vintage würde ich sagen. 😉 Ich mag die Farbkombi sehr. LG Undine
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Oh, vielen lieben Dank! 🙂 Ich bin auch sehr verliebt in die Farben…
Liebste Grü0e,
Deine Lisi
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Hallo Lisibloggt,
Die sieht schick aus! Und die Perlen sind ein Hingucker.
Viele Grüße
Creativ Traum
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Vielen Lieben Dank für Deinen Kommentar und das viele Lob! 🙂
Das freut mich sehr…
Liebste Grüße,
Deine Lisi
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Toller Geldbeutel!!! Ich habe versucht ihn zu häkeln, leider komme ich mit den Machen nicht klar. Bei 57 Maschen, wenn ich mit der 1. Reihe im Muschelmuster beginne bleiben nach 13 Muscheln noch 8 Maschen übrig. Wo ist nur mein Denkfehler??? Vielleicht kann mir jemand helfen. Vielen Dank! Anja
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Liebe Anja,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich hab mir das nochmal angesehen – versuch es am besten Mal mit 52 Maschen insgesamt und schau ob es klappt. Wenn nicht, überspringst Du einfach mal eine Masche mehr, hier darf man es nicht so genau nehmen. 🙂
Liebe Grüße,
Deine Lisi
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