Manchmal ist es schon witzig: Ich stricke seit Jahren nur eine Form von Randmaschen und wusste nicht mal, wie man die Technik nennt! „Kettrand“ heißt sie, wie sich jetzt herausgestellt hat. Ihr seht, auch bei mir gibt es immer wieder Neues und noch viel zu lernen. Weil ich oft gefragt wurde, wie ich meine Randmaschen beim Stricken gleichmäßig hinbekomme, zeige ich euch hier den Kettrand.
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Keine Lust zu lesen?
Dann höre Dir doch einfach diesen Artikel an – in der Audio-Version, gelesen von Lisi höchstpersönlich. Mit zusätzlichen Infos und Tipps. Viel Spaß!
Aller Anfang ist …
Es gibt auf Lisibloggt schon diverse Basic-Artikel für alle, die sich ganz neu ans Stricken wagen oder ihre Kenntnisse einfach mal auffrischen wollen. Mir ist es sehr wichtig, meine Anleitungen so zu gestalten, dass für jeden was dabei ist.
Nur fortgeschrittenen StrickerInnen etwas zu bieten fände ich sehr schade – mein Ziel mit Lisibloggt ist es ja, das Stricken (und generell das Handarbeiten und Selbermachen) so vielen Menschen wie möglich näher zu bringen.
Wenn mich dann liebe Kommentare von Lesern erreichen, die durch eine Anleitung auf Lisibloggt zum Stricken gekommen sind, geht mir das Herz auf: So habe ich mir das ja auch gewünscht.
Von Stirnbändern und Rändern
Die wohl beliebteste Anleitung ist meine Strickanleitung zum Twist-Stirnband mit Perlmuster. Hier bekomme ich so viel Rückmeldung – aber auch viele Rückfragen zum Verständnis.
Mittlerweile habe ich sie bestimmt fünf Mal ergänzt: Ein Video ist dazugekommen um den Twist zu veranschaulichen, neue Absätze sind eingefügt weil sich der Twist auch mal tückisch dreht und windet und zum Problem der Längen-Abweichung (je nachdem, wie fest oder locker man strickt) gab es auch noch einiges hinzuzufügen.
Oft wurde ich in dem Zusammenhang auch gefragt, wie meine Randmaschen so gleichmäßig werden, damit der Rand am Stirnband schön gerade und nicht knubbelig aussieht.
Eine liebe Leserin hat mich gefragt, ob ich „im Kettrand“ stricke. Nach ein bisschen Google und einem großen „Aha!“-Erlebnis war mir klar: Ich stricke meine Randmaschen immer im Kettrand. So habe ich das gelernt, allerdings nie wirklich begriffen, dass man es auch anders machen könnte oder wie die allgemeine Bezeichnung hierfür lautet.
Kettrand stricken – so funktioniert’s
Randmaschen brauchst Du immer dann, wenn Du in Hin- und Rückreihen strickst (zum Beispiel bei Stirnbändern wie dem Twist-Stirnband, meinem gestrickten Stirnband mit Zopfmuster, bei meinem einfachen grauen Strickschal oder bei der Ferse von gestrickten Socken).
Der Kettrand gehört also zu den absoluten Basics im Stricken. Wenn Du ganz neu einsteigst, schau hierzu gerne in die verlinkten Artikel rein, hier erkläre ich, wie Du beim Stricken die Maschen aufnimmst und wie Du rechte und linke Maschen strickst.
Wir beginnen also mit einer Hinreihe aus rechten Maschen. Für die Anfangs-Randmasche stichst Du wie auf dem unteren Bild hinter der linken Nadel ein …
…und legst den Arbeitsfaden über die rechte Nadel.
Dann ziehst Du den Faden wie bei einer normalen rechten Masche durch…
…und schon hast Du Deine erste Anfangs-Randmasche gestrickt.
Die Reihe rechte Maschen strickst Du wie gewohnt, bis nur noch die letzte Masche auf der linken Nadel liegt.
Dann legst Du den Arbeitsfaden vor die linke Nadel…
…stichst mit der rechten Nadel in die letzte Masche ein…
…und hebst sie einfach ab, ohne sie zu stricken.
Also sieht Dein Strickstück nun so aus:
Für die Rückreihe drehst Du das Strickstück um. Jetzt ist der Arbeitsfaden wieder auf der Rückseite, wo er hingehört.
Hier machst Du es jetzt wieder wie gehabt: Du stichst in die Anfangs-Randmasche von hinten ein…
…holst Dir den Arbeitsfaden durch und strickst dann die Reihe ganz normal mit linken Maschen bis nur noch eine Masche auf der linken Nadel übrig bleibt.
Da beim Stricken von linken Maschen der Arbeitsfaden ohnehin immer vor der Arbeit liegt, musst Du ihn vor dem Abheben der letzten Masche nicht extra vor die Nadel legen.
Du hebst also wieder einfach nur mit der rechten Nadel die letzte Masche ab, ohne sie zu stricken.
Lisitipp: Wenn Du wissen willst, wieviele Reihen Du bereits gestrickt hast, kannst Du einfach die Randmaschen zählen.
Die Anzahl, die dabei rauskommt, musst Du nun nur noch verdoppeln, dann weißt Du, wieviele Maschen Du schon gestrickt hast.
Das Verdoppeln hat folgenden Grund: Da Du die Abschluss-Randmasche nie strickst, sondern sie nur abhebst, hast Du nur halb so viele Randmaschen, wie wenn Du am Anfang und auch am Ende jeder Reihe eine Masche stricken würdest.
Wenn Du Dich fragst, warum diese Art von Randmaschen Kettrand genannt wird, kannst Du Dir das obere Bild ansehen: Die einzelnen Maschen sehen wirklich aus, wie die einzelnen Glieder einer Kette.
Mehr Strick-Basics
Ich habe mir schon länger vorgenommen, mal wieder ein paar mehr Strick-Basics auf Lisibloggt zu zeigen. Hier freue ich mich besonders, wenn mir meine Leser schreiben und mir sagen, woran es vielleicht öfter mal hapert.
<<< Dann habe ich gleich wieder neue Ideen für einen schönen Artikel und erkläre alles natürlich gerne und so gut ich kann. >>>
Lisibloggt 
Ach da schau her!
Ich stricke seit fast 40 Jahren und weiß nun auch, wie der Rand heißt, den ich immer mache. Kaum zu glauben, oder 😀
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Oohh, das beruhigt mich jetzt aber, dass es Dir hier genau so ging wie mir! Ich dachte mir auch, ich müsste ja eigentlich wissen, wie die Technik heißt. Man lernt halt immer noch was dazu… 🙂
Liebste Grüße aus Regensburg!
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Naja, ich habe das Stricken als Knirps von meiner Oma gelernt. Da gab es rechte Maschen und linke Maschen und gut war.
Den ganzen Chi-chi wie Strickspitze und so den habe ich mir dann selber beigebracht 🙂
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Hallo Lisi,
das ist schon komisch, dass man jahrelang strickt und nicht weiß, wie der Rand heißt. Hast Du schon mal die Randmasche am Ende der Nadel verschränkt abgehoben? Das macht auch einen schönen Rand.
Ich wollte Dir noch sagen, dass ich Dich in meinem letzten Beitrag verlinkt habe. Das ist Dein Post mit den Nagellack-marmorierten Ostereiern; ich hoffe, das ist okay.;)
Liebe Grüße,
Helga
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Liebe Helga,
vielen Dank für Deinen Kommentar! 🙂 Ich denke, das geht vielen so: Man lernt das Stricken auf eine bestimmte Art und macht sich dann nie Gedanken darüber, welche Technik wie genau heißt (man braucht den genauen Namen ja auch nicht zu wissen, um die Techniken anwenden zu können). Das verschränkte Abheben muss ich mir mal merken und das direkt bei nächster Gelegenheit mal ausprobieren!
Über die Verlinkung in Deinem letzten Beitrag freue ich mich sehr, vielen Dank! 🙂
Ich sende Dir sonnige Grüße aus der Oberpfalz,
Deine Lisi
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Hallo Lisi,
gern geschehen. Ich bin auf Dein Urteil zu den verschränkten Randmaschen gespannt.
Auch viele Grüße aus der Oberpfalz,
Helga
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Hey Lisi!
Jetzt weiß auch ich, wie meine Randmaschen heißen 😀
Ich wusste lange gar nicht, dass es auch noch andere Arten gibt, Randmaschen zu stricken als den Kettrand.
Aber sag mal: Meine Randmaschen werden mit Kettrand leider immer so locker, dass sie dann trotzdem blöd aussehen… hast du da vielleicht einen Tipp für mich?
Liebe Grüße,
Vanessa
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Liebe Vanessa,
vielen Dank für Deinen Kommentar – da geht es Dir genauso wie mir: Ich wusste auch sehr lange nicht, wie meine Randmaschen heißen. 🙂 Das Problem mit den lockeren Maschen habe ich schon mal berichtet bekommen – vielleicht probierst Du mal folgendes aus: Immer, wenn Du die Masche am Anfang der Reihe strickst, nimmst Du den Arbeitsfaden etwas „straffer“, sodass die Masche nicht zu locker auf der Nadel landet. Die Fadenspannung muss hier bei jeder neuen Anfangs-Randmasche gleich sein, dann sollten die Maschen auch gleichmäßiger werden. Solltest Du weiterhin nicht zufrieden sein mit den Maschen, könntest Du nach einer anderen Randmaschen-Methode recherchieren und probieren, ob Dir vielleicht eine andere Technik besser taugt. 🙂 Das ist sehr unterschiedlich von Person zu Person – aber ich denke, es gibt für jeden eine Technik, die sich richtig anfühlt und bei der das Ergebnis zufriedenstellend ist.
Ich sende Dir liebe Grüße,
Deine Lisi
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Liebe Lisi, bin grad beim Recherchieren auf deinen Artikel gestoßen. Ich bin totale Anfängerin, habe mich aber auch entschieden an meinen Schal einen Kettrand zu stricken. Ich habe die Technik genauso gelernt wie du sie beschreibst 🙂
Allerdings sieht bei mir der rechte und der linke Rand unterschiedlich aus. Auf einer Seite ist es ganz glatt “geflochten”, auf der anderen wirkt es als wäre immer ein Knötchen dazwischen. Hast du dazu vielleicht eine Idee? 🙂 danke dir, Verena
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Liebe Verena,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Hm, das ist gar nicht so einfach – mit welcher Technik strickst Du denn? Glatt rechts (Hinreihe rechts, Rückreihe links)? Dann könnte es sein, dass deine rechten oder linken Maschen eben „lockerer“ sind oder irgendwie anders.
Vielleicht hilft Dir das schon weiter? 🙂
Liebe Grüße,
Deine Lisi
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Schau her, schau her… Frau (ich) strickt seit der Kindheit und weißt nicht einmal wie das da eben heißt.
Wir alle lernen unser Leben lang.
Vielen lieben Dank Lisi ♥ schöne Grüße aus Mittelfranken ♥
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Hallo Lisi,
danke für deine Anleitungen. Ich finde es manchmal schwer, als Linkshänder deine Rechtshänder-Bilder zu „übersetzen“, leider habe ich aber auch noch keinen Linkshänderblog gefunden der Dinge so gut erklärt 🙂
Liebe Grüße, Judi
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Hallo Judi – oh wow, dann ist das ja echt noch eine große Lücke! Ein Linkshänder-Strickblog😉
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Hallo Lisi, endlich mal eine Anleitung, die ich kapiere! Wirklich anschaulich! DANKE!
Liebe Grüße aus dem Breisgau🤗 von Irene
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Hallo Lisi,
ich stricke mein ganzes Leben lang mit Kettrand, so habe ich es gelernt.
Allerdings geht er bei mir andersherum: Die erste Masche wird abgehoben mit Faden vor der Masche und der wird dann nach hinten gelegt für eine nachfolgende rechte Masche.
Bei nachfolgender linker Masche bleibt der Faden vorn.
Die letzte Masche einer Reihe wird immer rechts gestrickt.
Das sieht dann genauso aus wie dein Kettrand.
Liebe Grüße aus Niedersachsen
Sabine
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Hallo Lisi,
wie nähst Du das Strickstück mit Kettrand letztendlich zusammen?
VG
Tanja
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Hallo Tanja,
mit Schlingstichen.
Liebe Grüße!
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