Einige von Euch haben es ja vielleicht über meine Facebook-Seite mitbekommen: Ich war vor ein paar Wochen auf einem USA-Trip an der Westküste. Mein Blog hat zwar keine Travel-Kategorie, aber natürlich kann ich von der Reise aus Sicht einer Strickerin und Bloggerin berichten. Also los geht’s!
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Wieviel Wolle nimmt man mit?
Puuh – das war echt eine ziemliche Krux. Wolle ist zwar nicht schwer, nimmt aber trotzdem Platz im ohnehin schon stark strapazierten 60+ Rucksack in Anspruch. Aber was, wenn einem während der Reise die Wolle ausgeht? Undenkbar! Und unfassbar schrecklich. Wir haben ungefähr 12 Mal den Standort inklusive Unterkunft und allem drum und dran gewechselt – die langen Autofahrten dazwischen hätte ich niemals nur mit Lesen und Schlafen verbringen können. Also musste eine gehörige Menge an Wolle den Weg in mein Reisegepäck finden.
Lisitipp: Nehmt euch Projekte aus Wollreste-Knäueln mit (zum Beispiel Stricksocken aus Wollresten). Diese Reste wickelt Ihr vorab zu ganz festen kleinen Knäueln zusammen, so nehmen sie am wenigsten Platz weg.
Stricken und Autofahren
Ich war einer der glücklichen Menschen, die auf der Reise nicht Autofahren mussten. Also war ich in meinem kleinen Eck ganz hinten im Van überglücklich: Schlafen, essen, lesen. Und eben auch stricken. Das dreiwöchige Nomaden-Dasein war für mich eine ganz neue Erfahrung – man organisiert sich total anders und lernt schnell, wie man was am besten wo verstaut, damit man immer gleich rankommt, wenn man es braucht. Schon seit vielen Jahren habe ich einen treuen Begleiter, der mein Strick- und auch Häkelzeug immer gut für mich aufbewahrt. Eine gute Freundin hat mir diesen Beutel genäht – und ich möchte ihn nicht mehr missen. Bevor ich ihn hatte, habe ich wahnsinnig oft Nadelb verloren, mir mit den Stricknadel Löcher in das Innenfutter meiner Handtaschen gebohrt und musste Flusen, Fusseln und Krümel von der Wolle klopfen. Jetzt nicht mehr (danke, liebe Claire!).
Was mir im Auto außerdem immer gefehlt hat, war ein guter Platz für mein Garn. Beim Abwickeln kann das Knäuel schon mal versehentlich in den Fußraum fallen – und dann hat man den Salat: Überall war Gepäck, Sand, Essen, Wasserkanister … Was eben so rumliegt, wenn sechs Leute fast drei Wochen lang in einem Auto rumfahren. Ein Getränkehalter im Seitenfach neben mir war die perfekte Lösung, aber für dir Zukunft werde ich mir wohl irgendeine Abhilfe schaffen (schaut mal hier rein, da sind viele tolle Garnhalter-DIYs dabei!).
Lisitipp
Nehmt ruhig ein paar Ersatznadeln mit. Im Auto passiert es leicht mal, dass einem eine Nadel auskommt und runterfällt. Oft findet man sie dann nicht wieder, weil sie auf wundersame Weise zwischen den Sitzen verschwinden oder in anderen schwer zugänglichen Nischen. Eine meiner Nadeln ist irgendwann wieder im Kofferraum aufgetaucht, aber in der Zwischenzeit habe ich eben Ersatz gebraucht. So konnte ich auch ein paar Nadeln entbehren, um meinen Mitreisenden ein bisschen das Stricken beizubringen – Wolle und Nadeln hatte ich ja genug dabei.
Für alle Blogger: Was passiert in der Zeit, in der ich nicht schreiben kann?
Urlaub ist Urlaub, ganz klar. Das Bloggen macht mir auch nach über einem Jahr immer noch wahnsinnig viel Freude, es bereichert mich und ich kann meine kreative Ader komplett ausbluten lassen. Aber ja, irgendwann ist man dann doch mal „blutleer“, hat gefühlt keine Ideen mehr, eine Schreibblockade oder einfach so viel zu tun, dass das Hobby sich zeitweise auch wie Arbeit anfühlt.Vielleicht können das einige von euch nachvollziehen. Wie bei fast allem gibt es gute und weniger gute Phasen. Und dann mal ein paar Wochen einfach wegzufahren und nichts zu tun ist einfach eine gute Sache. Ein bisschen Abstand. Und wenn man zurückkommt, freut man sich auch wieder so richtig auf das Schreiben.
Lisitipp
Um meine lieben Leser nicht so ganz auf dem Trockenen sitzen zu lassen, hatte ich einen Beitrag pro Woche vorbereitet und fest eingeplant. Über Facebook habt Ihr meine Reise ja ein bisschen zusätzlich verfolgen können, wobei ich auch nicht der riesen Fan bin von unaufhörlichem Geposte über alles, was man so erlebt. Ich hab mich dann doch eher auf das Erleben konzentriert als darauf, darüber zu berichten …
Wie Ihr seht, habe ich so einiges auf den langen Fahrten genadelt. Es wird also ein paar neue Beiträge geben – aber ich finde, die Stricksachen gehören jetzt langsam in den Schrank. Es ist bald Sommer und ich habe so viele tolle neue Rezepte, DIYs und sogar ein paar Nähprojekte hier auf Lisibloggt in Planung – da können die ganzen Wollsachen ruhig mal ein bisschen hintan stehen. Im Herbst ist es dann wieder umso schöner, alles wieder rauszuholen und neue Strickmuster zu lernen.