Stricken: Langsam ist auch ok

Stricken: Langsam ist auch okIn jeder Phase meines Lebens darf ich etwas dazulernen, was ich bisher noch nicht so gut kann. Zur Zeit lerne ich, mit der Langsamkeit umzugehen. Es fällt mir schwer, aber ich muss mich jeden Tag darin üben – ob ich will, oder nicht. Gerne würde ich euch jetzt und hier eine fertige Anleitung präsentieren. Aber ich habe keine. Und das ist ok.

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„Du-musst-perfekt-sein!“

Meine innere Stimme ist so eine richtig schlimme Nörgel-Tante. „Du musst noch dies machen, du musst noch das machen – nein, so nicht! Heute hast Du echt nichts geschafft…“

Manchmal höre ich schon gar nicht mehr drauf, aber manchmal schafft es mich eben einfach. Das ständige Abliefern. Das ständige Gefühl, mehr machen zu müssen. Mehr schaffen zu müssen. Für wen denn?

Für mich. Für euch. Für all die unrealistischen Erwartungen, die ich niemals an andere Menschen hätte (weil utopisch). Aber an mich selbst.Stricken: Langsam ist auch ok

Mein Blog, mein Baby.

Ich liebe meinen Blog! Er gehört seit so langer Zeit zu mir und war bis vor 3 Jahren ein so großer Teil meiner Identität. Seit ich Mama bin, haben sich die Prioritäten verschoben – was auch ganz normal ist.

Aber seit einigen Monaten sehne ich mich auch wieder mehr nach einem eigenen „Ich“. Kein „Mama-Ich“, sondern ich bin auf der Suche nach der Person, die ich noch bin – ganz abgesehen von der Rolle, die ich als Mama habe und die mich auch sehr erfüllt.

Vor bald einem Jahr habe ich daher beschlossen, wieder pro Monat einen Artikel zu posten. Yay, endlich ging es hier Mal wieder weiter! Und schwupp, hatte ich dann doch wieder ein Trum mehr auf meiner nie enden wollenden To-Do-Liste.Stricken: Langsam ist auch ok

„Es ist kompliziert“

Und Stricken? Schaffe ich gerade nicht wirklich. Beziehungsstatus zwischen „Stricken“ und Lisi: „Es ist kompliziert.“

Oder besser gesagt: Ich drücke mich davor. Mein aktueller Rollkragen-Pullover ist zwar wunderschön, aber ich müsste den Ärmel nochmal ändern.

Und ich habe den Rollkragen beim Umschlagen und Annähen zu fest angenäht. Das muss ich auch nochmal aufmachen und neu machen. Und allein der Gedanke daran lähmt mich: Ich kann erst weitermachen, wenn ich was korrigiert habe.Stricken: Langsam ist auch ok

Langsam ist auch ok

Und wisst ihr, was ich gerade lernen darf? Nichts fühlt sich immer gleich an. Gleich gut oder gleich schlecht. Stricken ist weiterhin meine Leidenschaft, auch wenn ich es gerade manchmal als Last empfinde. Es darf sich auch Mal schwer anfühlen.

Mit solchen Gefühlen zu verweilen und sie sich einfach nur anzuschauen, ohne sie oder sich selbst zu bewerten – das darf ich gerade lernen. Ich merke auch, dass ich einfach sehr emotional bin: Ein schlechter Tag fühlt sich manchmal endlos an.

Aber der nächste Tag fühlt sich dann wieder leicht an. Und das Stricken wird sich auch bald wieder leicht anfühlen.Stricken: Langsam ist auch ok

Was hat das hier zu suchen?

Naja – ich will eben jeden Monat einen Blogartikel veröffentlichen. Und wenn ich euch schon keine fertige Anleitung präsentieren kann, zeige ich euch wenigstens, woran ich gerade arbeite.

Und zu den Gefühlen: Vielleicht fühlen sich manche von euch auch ab und zu so. Und vielleicht fühlt ihr euch jetzt weniger allein…Stricken: Langsam ist auch ok

<<< Es darf auch einfach Mal langsam gehen. Es muss sich nicht alles immer nur gut anfühlen. Alle Gefühle sind ok. >>>

5 Gedanken zu “Stricken: Langsam ist auch ok

  1. Genau die richtige Einstellung! Nicht egoistisch, wie heute so viele Menschen agieren, sondern einfach nur im rechten Maß die richtigen Prioritäten setzen.

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  2. Liebe Lisi, vielen Dank für diesen tollen, aufrichtigen und authentischen Artikel. Wir Frauen denken immer, wir müssen alles perfekt machen, es ist auch ok, alles in seinem Tempo zu erledigen, das ist uns viel zu selten bewusst. ❤️

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