In manchen Bundesländern haben einige Geschäfte schon wieder offen, hier in Bayern erst ab nächster Woche. Diese Lockerung geht einher mit einer Masken-Pflicht für Mund und Nase – sogenannte „Alltags-“ oder „Community-Masken“ sind eine gute Lösung und sehr einfach zu nähen. Wie es geht, zeige ich Dir in meiner neuen Anleitung.
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Was gibt es zu beachten?
War mir auch neu, aber man lernt ja nie aus: Solche simplen, selbstgenähten Masken dürfen die Bezeichnung „Schutzmaske“ nicht tragen. Denn im Gegensatz zu medizinischen Masken schützen sie den Träger nicht im selben Umfang.
Deswegen die Begriffe „Alltagsmaske“, „Behelfsmaske“ oder „Community-Maske“. Diese einfache Maske aus Baumwollstoff ist für die Maskenpflicht in Bayern ab dem 27. April 2020 vollkommen ausreichend – und mit ein bisschen Farbe kann man sowas auf jeden Fall tragen.
Wenn ihr euch hierzu auf dem Laufenden halten wollt, lest gern mal auf der Webseite der „tagesschau“ rein.
Was Du brauchst:
- ein Stück Baumwoll-Stoff (Maße: 25 cm x 20 cm)
- zwei Gummibänder (Länge je Band: 28 cm)
- 8 Wäscheklammern
- eine Sicherheitsnadel
- Bügelbrett, Bügeleisen
- Nähmaschine
Arbeitsaufwand pro Maske: Ca. 30 Minuten
Schritt 1: Das Stoffstück einsäumen
Zuerst nimmst Du das Stoffstück her, legst es mit der „schönen“ Seite nach unten auf Dein Bügelbrett, faltest die langen Kanten zur Mitte hin ca. 1 cm breit um und bügelst drüber.
Das Bügeln macht das anschließende Nähen leichter und Du musst nichts mit Nadeln feststecken.
Dann nähst Du einmal schön gerade mit der Nähmaschine drüber, um die langen Kanten einzusäumen.
Dann kommen die kurzen Seiten dran: Hier machst Du es genauso, nur schlägst Du hier die Kanten mit ca. 2,5 cm um und bügelst darüber.
Der Grund, warum die kurzen Seiten so breit umgeschlagen werden ist, dass hier später das Gummiband durchgefädelt wird.
Wie bei den langen Kanten nähst Du wieder mit zwei geraden Nähten drüber – achte darauf, dass Du ausreichend Platz lässt, dass später das Gummiband gut durchgefädelt werden kann.
Auf dem Bild hier unten kannst Du das nochmal gut erkennen: Die Naht sitzt relativ nah zur Mitte hin, damit der Tunnelzug später gut funktioniert.
Schritt 2: Falten, bügeln, fixieren
Ab jetzt siehst Du die wunderbare Oberfläche meines Bügelbretts: Deines brauchst Du für die nächsten Schritte auch, nebst Bügeleisen und Wäscheklammern – um die vier Falten in die Maske zu bügeln.
Das Stoffstück muss so liegen, dass es Dich mit der „schönen“ Seite anschaut, also richtig herum liegt – die beiden kurzen Seiten befinden sich jeweils links und rechts.
Dann fängst Du an, das Stück zu beiden Seiten jeweils mit Daumen und Zeigefinger zusammenzuraffen und nach oben umzuklappen. Achte darauf, dass die Falte schön senkrecht ist, bevor Du zur Fixieruzng drüberbügelst.
Damit die Falten zusätzlich fixiert sind, nimmst Du für jede Seite eine der Wäscheklammern her. Mit Stecknadeln würde das auch funktionieren, aber so geht es viel einfacher. Je kleiner sie sind, desto weniger stören sie beim Nähen.
Wenn die erste Falte geschafft ist, sieht das Ganze so aus:
Diesen Schritt wiederholst Du noch drei Mal, bis vier Falten im Stoffstück sind und alle 8 Klammern am Rand zur Fixierung angebracht sind.
Lisitipp: Wenn Du keine so kleinen Klämmerchen Zuhause hast, tun es mit ein bisschen Gefummel vielleicht auch Büroklammern? Könnte ich mir zumindest vorstellen – und ein paar Büroklammern hat man ja immer da.
Schritt 3: Die Falten festnähen
Bevor es mit dem letzten Mal Nähen losgeht, schaust Du nochmal, ob die Klammern auch so weit wie möglich am Rand angebracht sind. So kommen sie Dir beim Nähen nicht in die Quere.
Lisitipp: Als „Linie“ für die letzten beiden Nähte nimmst Du einfach die vorhandene Naht an der kurzen Seite. Wenn sie sich später nicht 1 zu 1 decken ist das nicht schlimm – wenn Du abweichst, dann aber immer nur zur Mitte der Maske hin, zu den Seiten hin verschmälert sich sonst der Tunnelzug.
Das Nähen funktioniert am Besten auf links und in „Strichrichtung“ der Falten (auf meinem Bild verlaufen die Falten sozusagen von oben nach unten, in die selbe Richtung wie die Nähmaschine näht).
Sobald an beiden Seiten die Falten festgenäht sind, bist Du auch schon fast fertig.
Schritt 4: Die Gummibänder durchfädeln
Endspurt ist angesagt: Damit Du die Gummibänder einfacher durch die seitlichen „Tunnel“ bekommst, bringst Du an einem Ende eine Sicherheitsnadel an.
Die Sicherheitsnadel kannst Du dann mit etwas Schieben durch den Tunnel durchfädeln. An den Stellen mit Falte geht es immer ein wenig zäh, ist aber machbar.
Der Stoff am Tunnelzug rafft sich ein bisschen, das ist aber nicht weiter wild.
Bevor Du einen festen Schlingknoten in die Enden der Maske machst, lass ihn erst mal locker genug, dass Du sie anprobieren kannst:
Je eine Schlaufe kommt über Dein rechtes und Dein linkes Ohr. Die Maske sollte fest genug sitzen, dass sie nicht verrutscht, aber trotzdem nicht stremmen. Wenn Deine Ohren zu Segelohren werden, sitzt sie also eindeutig zu fest. 🙂
Am Tunnelzug schiebst Du den Stoff so weit wie möglich zusammen – die Falten sorgen dafür, dass sich die Maske gut an Nase und Kinn anschmiegt.
Wenn sie Dir gut passt, zurrst Du die Knoten schön fest und schneidest die überstehenden Enden ab.
Lisitipp: Wenn Du die Masken für Familie und Freunde nähst, lässt Du die Knoten erst mal sehr locker, damit jeder sich seine Masek noch nach Bedarf fester oder lockerer machen kann. Jeder Kopf ist nunmal anders und was bei Dir passt, sitzt vielleicht bei jemand anderem zu fest oder zu locker.
Wie reinige ich so eine Maske?
Ich packe euch hier mal einen Link zu einem Artikel des Bayerischen Rundfunk mit rein, hier steht beschrieben, was es bei der Reinigung solcher Masken zu beachten gibt.
Bei 60-70° kann man sie entweder in der Waschmaschine waschen, in einem Topf auf dem Herd auskochen oder auch in den Backofen stecken.
Lisitipp: Wie komme ich an Material?
Gerade als ich diesen Artikel schreibe, lese ich einen Instagram-Kommentar: Anscheinend gibt es Gummibänder nicht mehr überall zu kaufen. Ich hatte glücklicherweise noch Hosengummis übrig (endlich war der riesige Haufen mal für was gut).
Wer keine Hosengummis oder Gummibänder mehr bekommt oder Zuhause hat, der kann sich auch mit Stoffbändern behelfen.
Damit sich die Maske dann leichter tragen lässt, würde ich die Stoffband-Enden allerdings nicht um die Ohren tragen, sondern die beiden unteren Enden um den Nacken binden, die beiden oberen über dem Hinterkopf zusammen.
Lisitipp für Brillenträger
Damit der obere Rand der Maske der Brille nicht in die Quere kommt, kannst Du nach dem ersten Umnähen der langen Kanten ein Stück Basteldraht in die obere lange Kante einfädeln.
Der Rest der Anleitung funktioniert genauso (nur musst Du beim Anziehen der Maske immer darauf achten, dass die Seite mit dem Draht oben auf der Nase ist). Dann kannst Du den Draht ganz einfach an Deine Nasenrücken-Form andrücken und der obere Maskenrand liegt besser an.
Vielen Dank für die Anleitung! Ich werde sie am Wochenende mal ausprobieren, damit ich ab nächster Woche auch eine habe, wenn bei uns Maskenpflicht angesagt ist. Mit ein bisschen mehr Farbe sieht das mit der Maske auch gar nicht mehr so schlimm aus.
Liebe Grüße
Nicole
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Liebe Nicole,
vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich war gestern mit Maske bei meiner Post-Stelle um die Ecke (um die Masken an meine Family zu versenden). War schon seltsam – aber wie alles ist auch das eben Gewohnheitssache. 🙂
Ich sende Dir liebe Grüße und bleib gesund,
Deine Lisi
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wäre es nicht einfacher erst die Falten und dann den Tunnel zu nähen?
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Liebe Uschi,
danke für Deinen Kommentar – so kann man es natürlich auch machen. Das Tunnel-Nähen vor dem Fälteln ist leichter, da man ein glattes Stoffstück hat und keine Falten drin (das stelle ich mir vor allem für Näh-Anfänger leichter vor). Ansonsten kann sich jeder diese Anleitungen ganz nach Vorliebe abwandeln. 🙂
Liebe Grüße und bleib gesund,
Deine Lisi
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Super Anleitung! Danke dir dafür!
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Hallo Lissi,vielen Dank für die Anleitung der Maske,wie immer super erklärt
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Liebe Irene,
vielen Dank für Deinen Kommentar und das Lob – wie lieb von Dir!
Ich sende Dir sonnige Grüße aus Regensburg,
Deine Lisi
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