Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte ich noch keinen Bedarf an schönen Maschenmarkierern: Meine Projekte waren nie wirklich kompliziert und deshalb ohne Markierer möglich. Seit ich immer mehr Pullover mit Raglan von oben stricke, sind die Markierer für die Zunahmen wirklich nötig. Aber hübsch sollen sie ja auch sein, ne? Ran an die Perlen – hier zeige ich Dir, wie es geht.
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Maschenmarkierer – wieso überhaupt?
Wenn ich die Anleitungen und Lisitipps-Artikel in meinem Blog so anschaue, beschreiben alle Blogartikel eigentlich meinen persönlichen Strick-Werdegang.
Was am Anfang noch Mützen und Stirnbänder waren, verlagert sich so langsam zu größeren, aufwändigeren Projekten. Pullover, Schals und Tücher, aber auch Socken mit Norwegermustern.
Gerade wenn man in Runden strickt und den Runden-Anfang markieren möchte, oder bei regelmäßigen Maschenzunahmen (wie bei der Stricktechnik Raglan von oben) dürfen Maschenmarkierer nicht fehlen.
Ich hatte bislang immer nur Sicherheitsnadeln oder sehr olle Markierer aus Plastik. Mit hübschen Markierern macht das Stricken gleich mehr Spaß – außerdem sind sie eine wunderbare Geschenkidee für strickverrückte Menschen.
Was Du brauchst
- Basteldraht
- Quetschperlen*
- schöne Schmuckperlen in verschiedenen Größen
- Zwick-Zange
- Flach-Zange
*Lisitipp: Was sind Quetschperlen?
Wer sich mit dem Basteln von Schmuck eh schon auskennt, weiß sicher ohnehin, worum es sich hierbei handelt.
Eine Quetschperle dient als Fixierung von losen Perlen an einer Schnur oder einem Stück Draht. Die Perlen sehen ganz gewöhnlich (silber oder gold) aus, lassen sich auf den Draht auffädeln und anschließend mit einer Zange „zusammenquetschen“.
So kann nichts mehr verrutschen und die Perlen am Maschenmarkierer werden fixiert.
Erst dachte ich, der Name „Quetschperlen“ sei ein Witz. Aber im Bastelladen meines Vertrauens stand auch auf dem Päckchen die Bezeichnung „Quetschperlen“, ganz offiziell. Wieder was gelernt!
Lisitipp: Wo bekommt man so schöne Perlen her?
Wer so gerne bastelt wie ich, kennt die Lösung (und hat wahrscheinlich dasselbe Platz-Problem wie ich): Alles aufheben ist die Devise. Beim Aussortieren von Dingen achte ich immer darauf, ob ich die Sachen oder Teile davon nicht doch noch für irgendwas verwenden kann.
Und vor allem Schmuckperlen sind teuer! Egal ob für gebastelte Perlensterne mit Draht, für einen schönen Traumfänger mit Spitze oder eben wie hier für die Maschenmarkierer.
Bevor ich zum Beispiel Modeschmuck (wie Modeschmuck-Ketten, alte Buddha-Armbäder etc.) aussortiere, schneide ich sie auf und hebe die einzelnen Perlen in Schraubgläsern auf.
Da warten sie dann geduldig, bis mir wieder was Neues einfällt, was ich mit ihnen anstellen kann. Vielleicht hast Du auch irgendeine „hässliche“ Modeschmuck-Kette, die Du eh nicht mehr anziehst? Die einzelnen Perlen sind dann wiederum oft sehr schön…
Schritt 1: Die Drahtschlaufe
Für die Maschenmarkierer schneidest Du zuerst Mal mithilfe der Zwick-Zange ca. 10 cm lange Drahtstücke zurecht.
Dann nimmst Du ein einzelnes Draht-Stück her und legst die beiden Enden zusammen, sodass in der Mitte eine Art „Schlaufe“ entsteht.
Über die beiden Enden fädelst Du nun die erste Quetschperle auf und platzierst sie so, dass die Schlaufe ca. 1,5 cm lang ist.
Mit der flachen Zange drückst Du die Quetschperle nun ganz fest zusammen. Wenn Du fertig bist, sieht die Perle ziemlich flach aus und die Draht-Schlaufe sollte fixiert sein.
Lisitipp: Wenn Du merkst, dass sich die Draht-Enden doch noch bewegen lassen, drückst Du die Quetschperle einfach nochmal feste mit der Zange zusammen.
Schritt 2: Die Perlen auffädeln
Jetzt kannst Du ganz kreativ sein: Welche Perlen Du in welcher Reihenfolge auffädelst, bleibt ganz Dir überlassen! Natürlich darf das Loch in der Perle nicht so groß sein, dass die Quetschperle durchpasst. Sonst rutscht Dir die Perle am Ende wieder vom Draht runter.
Lisitipp: Damit das nicht passiert, kannst Du die große Perle in der Mitte mit je einer kleineren Perlen vorne und hinten (mit kleinerem Loch in der Mitte) fixieren. Das sieht außerdem immer sehr schön aus, finde ich.
Schritt 3: Die zweite Quetschperle und fertig!
Wenn alle gewünschten Perlen aufgefädelt sind, kommt die zweite Quetschperle als Abschluss.
Achte darauf, dass Du die zweite Quetschperle sehr bündig an den Schmuckperlen zusammendrückst, damit die Schmuckperlen später nicht auf dem Draht herumrutschen. Sie sollen möglichst gut fixiert sein.
Wenn auch die zweite Quetschperle fixiert ist, zwickst Du die beiden Draht-Enden unten bündig an der Quetschperle ab.
Lisitipp: Das bündige Abzwicken ist wichtig, damit kein Draht-Ende mehr heraussteht (auf den folgenden Bildern siehst Du, dass ich da nochal nachbessern muss).
Der abstehende Draht könnte Dir im Nachgang unschöne Fäden an Deiner Strickarbeit ziehen, sobald die Maschenmarkierer mal im Einsatz sind.
Lisitipps zur Drahtschlaufe
Meine Drahtschlaufen sind relativ groß gewählt, damit ich die Maschenmarkierer mit jeder Stricknadelgröße benutzen könnte. Wenn Du die Schlaufe kleiner machen möchtest, geht das natürlich auch.
Nur solltest Du berücksichtigen, dass sie mit kleinerer Schlaufe vielleicht nicht mehr auf dickere Stricknadeln passen. Probier am besten mal aus, wie groß die Schlaufe für Deine dickste Nadel sein muss, bevor Du die Quetschperle fixierst.
Lisitipps zu den Perlen
Die meisten meiner Perlen sind von alten Modeschmuck-Ketten und -armbändern, also sind sie meist aus Kunststoff.
Kunststoffperlen haben den Vorteil, dass sie leichter sind als z.B. Glasperlen (wie die blauen unten auf dem Bild).
Wenn Du schon mal mit Maschenmarkierern gestrickt hast, kannst Du vielleicht schon vorab beurteilen, ob Du lieber leichte Markierer hast oder schwere.
Wenn Du mehrere Perlen gleicher Form und Farbe hast, kannst Du kleine „Serien“ von gleichen Maschenmarkierern herstellen.
Wenn ich in Runden mit Maschenzunahmen stricke, wie bei Raglan von oben, nehme ich immer 7 gleiche Markierer und einen andersfarbigen, der den Start der Runde markiert.
Dann weiß ich immer genau, wo die Zunahmen einer Runde losgehen.
Je nachdem, wie viele Schmuckperlen Du auffädelst, desto länger wird das „Gedöns“ an der Schlaufe und dementsprechend viel schlackert dann später auch als Markierer an Deinem Strickzeug herum.
Wenn Du es unkomplizierter masgst, tut es auch schon eine Markierer mit nur einer bunten kleinen Perle, dann ist weniger Gewicht am Strickzeug.
Ich muss gerade an die kleinen Klemmen mit Miniatur-Obst aus schwerem Metall denken, die man früher an Tischdecken im Garten befestigt hat, damit der Wind sie nicht wegweht…
Ich schau einfach mal, wie ich mit meinen neuen Schätzchen hier zurecht komme. Vielleicht merke ich auch, dass ich etwas kleinere lieber hätte und mache mir einfach noch ein paar im Mini-Format.
Hallo Lisi,
die sind aber wirklich schön geworden. Ich habe vor ein paar Jahren ganz ähnliche Markieren gemacht, die im handling dann aber leider ziemlich ’schwer waren‘. Ich habe sie nur 2x benutzt, da mir nie wirklich klar war, wie ich sie wieder ‚aufbekomme‘, ohne sie zu zerstören. Hast Du da einen Geheimtip?
Liebe sonnige Grüße aus dem Rheinland,
Ch.
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Liebe Christiane,
vielen Dank für Deinen Kommentar! Generell werden die Maschenmarkierer weniger schwer, wenn Du Perlen aus leichtem Kunststoff verwendest. Mit Glasperlen fühlen sich die Markierer wirklich sehr schwer an..
Wenn Du deine Maschenmarkierer wieder „aufmachen“ magstm kannst Du sie sicher mit einer Zwickzange wieder aufschneiden direkt an den Stellen mit den Quetschperlen.
Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen und sende liebe Grüße,
Deine Lisi
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Hallo Lisi,
mei, das war flott. Lieben Dank für Deine Info, ich werde es mal versuchen. Ist ja dann wie bei einem Terminator?!
Ja, meine Markieren waren schwer, da habe ich auch Schmuck (Silber, Perlen, Türkise etc.) verarbeitet. Wie so oft, schön aber ich praktisch 🙂
Liebe Grüße, Ch.
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Hallo, danke für die schöne Anregung. Ich habe vielleicht noch einen kleinen Vorschlag,… wenn man von unten mit einer Minischlaufe anfängt und die obere Quetschperle als letztes macht, hat man gar keine scharfen Kanten und das Drahtende ist versteckt. Vg Annett
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Liebe Lisi,
wenn ich das so sehe, bekomme ich Lust, mit solch hübschen Markierern zu arbeiten! Ich habe endlich meine Strickprojekte zu einem (vorläufigen) Abschluss bekommen, mein Kleid fertig gestellt…. und wollte nun ein Stricknadeletui nähen, in das wirklich alle (!!!) Nadeln und Seile passen. Meist hat man ja nur Rollmäppchen für die Nadelspiele oder kleine Etuis für die Seile-Nadel-Kombis… Aber ein Etui, in welchem alle Nadeln aufgehoben sind, habe ich noch nicht gefunden. Ein Skript dafür habe ich mir schon überlegt… und nun kommen deine Maschenmarkierer ❤ mei… ich hab geschaut, ob ich die vllt. kaufen kann, irgendwo finde… um mir irgendwie Material und Zeit zu sparen (ich bin auch nicht gerade handwerklich so geschickt für diese Teile…), weil ich seit Jahren nach einem Etui Ausschau halte oder es plane. Mein Wandorganisator war zwar mehrere Jahr sehr hilfreich, aber jetzt sind die Kinder so groß geworden, dass sie da ran kommen… XD Naja…
Aber vielen Dank für deine Hinweise, dass die Markierer den eigenen Gewichtswünschen entsprechen sollten. Denn die Halbedelsteinmarkierer auf etsy sehen hübsch aus, sind wohl aber schwerer als Kunststoffperlen. Und die Metallausführungen sind vllt. auch zu schwer… Mal sehen. Vllt. wird´s ein Sommerprojekt 🙂
Bis dahin tummle ich mich auf deiner Seite herum und versuche mich an den ein oder anderen Herausforderungen (Norwegersocken… dein genialer Hahnentritt-Schal… so vieles zu entdecken! :-))
A propos: Ich hänge manchmal die Kunststoffdinger auch in eine Masche, also nicht nur auf eine Nadel… einfach, um besser Reihen zählen zu können und nicht immer was an der Nadel baumeln zu haben. Das macht es mir auch irgendwie schwer, Markierer ohne Haken zu benutzen…
LG 🙂
Maja
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Liebe Lisi,
konntest du deine Markierer schon ausprobieren? Wie sind deine Eindrücke? Und: Wo/ Wie lagerst du sie?
Generell eine Frage: Evtl. hast du schon ein umfangreiches Nadelsortiment? Wie lagerst du sie? Hast du eine Nadeltasche und lagerst alles dort drin? Mit Markierern? Oder geht das gar nicht?
Ich möchte gerne beim Stricken weiterkommen, mich an nächste Projekte trauen und da wächst der Nadel-und Zubehörvorrat mit 🙂
Danke für deine lieben Anleitungen!
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Hallo Maja, ich muss sagen, dass die Maschenmarkierer mit nur einer kleinen perle am besten funktionieren, weil sie nicht so schwer sind. Ich hebe alle markierter in einem leeren Marmeladenglas auf, aber da gibt es sicher eine schönere Lösung. Für meine Nadeln habe ich mit vor ein paar Jahren Mal ein Etui aus Stoff genäht – hier gibt es aber auch schöne zu kaufen. Das ist echt praktisch, weil man dann alle an einem festen Ort hat und nicht alles irgendwo rumfliegt. Liebe Grüße!
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