Hat nicht fast jeder einen Strickpulli im Schrank, der zwar super aussieht, aber irgendwie passt er doch zu nichts und man zieht ihn dann nicht an? Hierfür gibt es im Netz ganz wunderbare Tipps und Tricks, um aus den alten Teilen noch was Schönes und vor allem Nützliches zu zaubern. Mein oller Pulli wurde kurzerhand zu Fäustlingen und Stulpen. Was das mit Hunden zu tun hat, erfahrt ihr hier …
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Den Pulli habe ich vor Jahren gesehen und dachte mir: „Toll, den muss ich haben!“ Ich habe ihn parktisch schon vor meinem geistigen Auge gesehen, wie er locker lässig an mir runter schlabbert, die Haare zum messy bun hochgewurstelt, eine Jeans und meine geliebten kastanienbraunen Boots dazu … Aber irgendwie hatte ich ihn dann immer an und bin mir komisch vorgekommen. Er saß einfach nicht richtig.
Mit manchen Kleidungsstücken hat man so eine seltsame Beziehung. Mal gefallen sie einem, mal nicht. Oder sie gefallen einem eben nur ganz selten bis gar nicht. Ich bin nie dafür, dass man Sachen ganz schnell wieder aussortiert.
Weil ich mich eben kenne: Wenn ich eine Weile warte und ein Teil dann wieder entdecke, kann es sein, dass ich ganz überrascht bin, wie gut es mir eigentlich gefällt und steht. Aber auch nach ungefähr 10 Anläufen innerhalb der letzten fünf Jahre wollten der Pulli und ich nicht warm werden miteinander. Zeit also, Adieu zu sagen.
Da kam mir wie schon so oft der Zufall zur Hilfe, als ich mal wieder in den Weiten des Internets (na guut, es war mal wieder auf Pinterest) rumgestöbert habe. Hier gibt es unzählige tolle Upcycling-Ideen für alle möglichen Materialien und eben auch für alte Pullover.
Ich wollte meinen Pulli so optimal wie möglich nutzen und war erstaunt, wie gut das funktioniert hat: Aus den unteren Ärmeln werden kurzerhand Fäustlinge, aus den oberen Ärmeln werden Beinstulpen und der große Mittelteil wird zum Rock. Hier bekommt ihr erst mal Bilder und Anleitung zu Fäustlingen und Stulpen, den Rock muss ich mir erst noch schneidern. Also los:
Schritt 1: Fäustlinge aus unteren Ärmeln
Für die Fäustlinge legst Du Dir zuerst einen der beiden Ärmel zurecht. Achte darauf, dass er keine Falten wirft, sondern ganz platt auf Deiner Arbeitsfläche liegt.
Mein Pulli hat an den Ärmeln ein wunderbares Bündchen, das sich an dem Fäustling ganz fabelhaft macht. Wenn Du jetzt deine Hand mit der Handfläche nach unten auf den Ärmel legst, kannst Du die Stelle markieren, an der du den Ärmel abschneiden musst.
Lasse hierfür zum Vernähen am besten 4-5 cm nach oben Platz, damit es nicht zu knapp wird. Ich habe meine Hand so platziert, dass das Bündchen genau da anfängt, wo auch mein Handgelenk beginnt. Du kannst natürlich auch mehr Platz nach unten lassen, wenn Du das möchtest.
Da der Musterverlauf bei mir an beiden Ärmeln identisch ist, konnte ich den anderen Ärmel an genau der selben Stelle abschneiden. Du kannst Hierfür einfach das erste abgeschnittene Ärmel-Stück auf dem zweiten Ärmel platzieren und Dir markieren, wo Du den zweiten Ärmel abscheiden musst. Jetzt hast Du beide Stücke vor Dir liegen.
Drehe die beiden Ärmel-Stücke jetzt auf links, lege wieder Deine Hand darauf (den Daumen locker abgespreizt) und zeichne mit einem auf dem Material gut sichtbaren Stift um Deine Hand herum, wobei Du wieder 3-4 cm Abstand lässt. An den Rändern und in der Mitte fixierst Du das Ärmel Stück jetzt mit Stecknadeln, damit beim Nähen später nichts verrutscht.
Lisitipp: Da ich mich als Rechtshänderin eher schwer tun würde, mit der linken Hand um meine rechte Hand als Schablone herumzuzeichnen, habe ich für den zweiten Handschuh ebenfalls die linke Hand als Schablone genommen.
Fäustlinge sehen von beiden Seiten ja immer gleich aus, egal ob mal sie mit Hilfe der linken Hand abgezeichnet hat oder mit der rechten. Du solltest natürlich das Ärmelstück dann einmal umdrehen, damit der Musterverlauf bei beiden Fäustlingen später gleich aussieht.
Nun musst Du nur noch mit der Nähmaschine an der gezeichneten Linie entlangnähen, die Fäden vernähen und die Fäustlinge wieder auf rechts drehen – schon kannst Du sie anziehen! Ich finde das bunte Norwegermuster perfekt für Handschuhe. Wenn Du sie so richtig Winterfest machen willst, kannst Du sie ein wenig weiter nähen und innen mit einer dünnen Schicht Fleece-Stoff füttern.
Schritt 2: Beinstulpen nähen
Bisher hast Du dem Pullover ja nur die beiden unteren Ärmel-Hälften abgenommen. Für die Beisntulpen benötigen wir jetzt den oberen Teil des Ärmels, den Du jeweils bündig zur Armbeuge abschneidest.
Jetzt hast Du zwei Schlauch-Stücke und musst eigentlich auch nichts weiter tun, als die Ränder einmal nach innen umzuschlagen und zu Versäumen. Das ist so ziemlich das einfachste Näh-Projekt, das man sich vorstellen kann. Wenn Du lieber Armstulpen hast, machst Du Dir den Schlauch eben ein bisschen enger. Für Beinstulpen ist der Oberarm des Pullis schon breit genug, damit Du hier nichts mehr abändern musst.
Man kann die Stulpen in den Stiefeln tragen und oben rausschauen lassen, oder sie über den Stiefeln tragen, wenn sie einen schlanken Schaft haben. Ich finde dir Variante über den Stiefeln echt schön – ein richtiger Hingucker für den Herbst und man hat immer warme Knöchel.
Das Shooting für diese Bilder ist schon eine Weile her – es war einer der letzten ungewöhnlich heißen Spätsommer-Tage im September. Eigentlich das völlig falsche Wetter für Stulpen- und Fäustlings-Bilder. Aber es sieht trotzdem schon ein bisschen herbstlich aus im Garten.
Und ich bin eh immer sehr zeitig dran, weil meine Blogposts nie auf den letzten Drücker passieren. Sowas hab ich noch nie gut gekonnt – also habe ich phasenweise ganze Monate im Voraus geplant mit Beiträgen. Alle auf einmal zu posten wäre ja langweilig.
Während wir also versuchen, Bilder von Winter-Accessoires zu machen, toben um meine Beine zwei furchtbar „gefährliche“ Hunde: Lilly (blonder Mischling) und Kira (französiche Bulldogge, schwarz) befinden sich wie immer im Spiel-Modus und ich muss aufpassen, das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
Baby-Monster-Kampf sozusagen. Kira boxt Lilly immer mit ihrem kompakten kleinen Kopf, damit sie mit ihr spielt und irgendwann rennen sie dann beide wie wild durch den Garten, beißen sich gegenseitig in die kleinen Stummelbeine. Und für uns alle ist das wie Kino. Nur besser, weil oberniedlich.
Während der Gemahl und der Schwager auf der Terrasse den Grill befeuern, meine Mama sich um die Salate kümmert und wir bald umgeben sind von Grillgeruch und den letzten Sonnenstrahlen des Tages, versucht meine Schwester, die beiden Hunde um meine Beine zu drapieren. Gar nicht mal so leicht, Spielen macht eben mehr Spaß als Stillsitzen. Aber wenn die zwei sowieso auf fast jedem Bild sind, können sie auch gleich ganz mitmachen!
Sehr cool! Gefällt mir 🙂
LG Gerry
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Oh ich danke dir! 🙂
Liebste Grüße,
Lisi
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Liebe Lisi, total cool! Ich mache auch oft aus alten Strickpullis Stulpen etc. Aber dein Pulli wäre so einer gewesen dessen Potential ich nicht unbedingt erkannt hätte aber das Ergebnis ist so schön geworden. Und die gelungenen Bilder unterstreichen das noch 🙂 Herzliche Grüße, Eva
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Liebe Eva,
vielen Dank für Deinen lieben Kommentar! Ich bin auch ganz begeistert und schon sehr gespannt, ob das mit dem Rock aus dem Mittelteil auch noch klappt. 😉
Liebste Grüße aus Regensburg,
Lisi
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An einen Rock hätte ich auch gedacht. Ist er was geworden?
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…im Moment liegt das Pullover -Mittelstück noch verwaist im Wohnzimmer. Ich hab mich bisher noch nicht rangewagt, weil ich noch nicht sicher bin, wie ich den Bund so hinbekommen soll, dass er nicht mega aufträgt. Aber bis Weihnachten kommt mir ja vielleicht eine Eingebung 🙂
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