
Blumenkränze im Haar sind seit ein paar Jahren der Frisuren-Trend schlechthin. Ich bin sonst ja immer sehr skeptisch, was solche Sachen angeht – aber für einen schönen Blütenkranz in einer Hochsteck-Frisur kann man mich einfach immer haben. Auf Lisibloggt habt ihr schon eine Anleitung für meinen DIY-Blumenkranz mit feinen Nagellack-Blüten bekommen – dieser hier ist aus Krepp.
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Eine Ode an den „Fotogrohf“
Kennt ihr so schrecklich steife Hochzeitsbilder? Wo man sich denkt: „Kenn ich schon, so sehen die eben wohl alle aus.“ Sowas wäre für uns nicht in Frage gekommen – deswegen haben wir uns für den Fotografen entschieden, der schon die wunderschönen Hochzeitsbilder für meine Schwester und meinen Schwager gemacht hatte.

Der „Fotogrohf“ (alias Andreas Groh) hat extra die Anfahrt von Nürnberg nach Regensburg auf sich genommen – und es war wunderbar! Wir haben uns so wohlgefühlt bei den Bildern und alle Gäste dann später bei der Feier auch.

Was ich euch aber natürlich eigentlich zeigen will, ist mein Blütenkranz aus Krepp. Ich war mir erst nicht sicher, ob er nicht zu künstlich aussieht, aber er war genau richtig und nicht schwer zu machen.
Was Du brauchst:
- Floristenkrepp (Weiß und Grün)
- normales Krepp in Gelb
- wahlweise Rosa Pastellkreide
- Leichtmetall-Draht (70 cm lang, Durchmesser ca. 0,5-1 mm)
- Basteldraht
- Heißklebepistole
- ein paar Perlen
Schritt 1: Die Blüten herstellen
Für die Blüten schneidest Du ein ca. 15 cm langes Stück vom Basteldraht ab und fädelst eine Perle auf.
Dann knickst Du den Draht in der Mitte um, hältst mit der einen Hand die Perle fest und mit der anderen verzwirbelst Du die beiden Draht-Enden.
Hier darfst Du ruhig recht fest zwirbeln, damit alles schön fest sitzt.
Wenn das Stück Draht hinten etwas kürzer ausfällt als bei mir ist das nicht schlimm – so lang wie es eben ist, fällt später der Stiel der Blüte aus.
Dann nimmst Du einen ca. 10 cm langen und 1-2 cm breiten Streifen vom gelben Krepp zur Hand und faltest ihn der Länge nach zu einem kleinen Päckchen.
Mit der Bastelschere schneidest Du das Päckchen dann ein …
…aber nur die vordere Hälfte, sodass Fransen entstehen (das wird dann später der Blütenstempel).
Wenn Du das Päckchen wieder auffaltest, solltest Du einen Streifen vor Dir haben mit Fransen an einem Ende.
Dann nimmst Du die Heißklebepistole zur Hand, um den gelben Streifen am Perlendraht festzukleben.
Hierzu genügt es, wenn Du einen kleinen Klebe-Klecks an den unteren Rand der Perle gibst…
…und dann den Krepp-Streifen drum wickelst (Obacht, nicht am Kleber verbrennen und die Fransen müssen natürlich nach oben zeigen).
Sobald der Streifen einmal fast rundherum ist, gibst Du nochmal etwas Kleber drauf, dann hält das Ende auch gut.
Für die Blüten nimmst Du Dir das weiße Krepp zur Hand und schneidest von der Krepp-Rolle (sofern es eine Rolle ist, in den meisten Fällen sollte es aber als Rolle verkauft werden) einen ca. 4-8 cm breiten Streifen ab.
Das eine Ende des Streifens bearbeitest Du dann der Länge nach mit der Pastellkreide (die Blüten sollen später am unteren Teil ein wenig rosa schimmern. Wenn Du sie rein Weiß haben möchtest, lässt Du das Einfärben mit der Kreide einfach weg).
Damit die Pastellkreide nicht nur als Staub auf dem Papier liegt, nimmst Du Dir einen kleinen Stoffrest her (am besten weiche Baumwolle) und verreibst die Kreide am unteren Rand. Das Ganze ist nach einiger Zeit ein rechtes Gestaube – leg Dir am besten was unter, wenn Du sonst die Arbeitsfläche einsauen würdest.
Die weißen Krepp-Streifen werden nun wiederum zu einem ca. 5 cm breiten Päckchen zusammengefaltet, aus dem anschließend die Blütenblätter ausgeschnitten werden.
Du könntest natürlich auch jedes der Blätter einzeln ausschneiden, aber das wäre einiges an Mehrarbeit.
Damit die Blätter echt aussehen, ziehst Du sie vorsichtig etwas auseinander. Das Schöne am Krepp ist ja, dass es in sich geriffelt ist, also kann man es noch ziemlich stark in die Breite ziehen ohne, dass es reißt. Die Blüten bekommen durch das Ziehen eine leichte Wölbung und sehen noch schöner und nicht so steif aus.
Lisitipp: Aus eventuellen noch verwendbaren weißen Krepp-Resten von den gefalteten Päckchen lassen sich noch wunderbar kleinere Blütenblätter ausschneiden. Mach das ruhig – dann kannst Du verschieden große Blüten machen, das sieht später am Kranz eh schöner aus.
Die Blütenblätter werden nun einzeln an die Blütenstempel geklebt.
Du beginnst hierfür immer mit kleinen Blättern, und arbeitest Dich mit jedem neuen Kreis zu den größeren Blättern vor. Ganz kleine Kleber-Kleckse genügen, damit die Blätter halten.
Lisitipp: Sortiere vor dem Ankleben alle Blütenblätter nach Größe, dann tust Du dich beim Ankleben leichter weil Du immer genau weißt, zu welchem Stapel Du greifen musst, für die passende Blattgröße.
Wie Du siehst, befinden sich an meinem Blütchen erst nur drei Blätter in der ersten Runde, das genügt auch völlig.
In der nächsten Runde klebst Du die Blätter dann immer versetzt an, sodass sie die Lücken zwischen den Blättern in der Mitte „füllen“. Wenn noch Platz ist für ein viertes Blatt, wunderbar – wenn nicht, genügen hier auch wieder drei.
Lisitipp: Du kannst selbst entscheiden, wie groß die Blüte werden soll. Hörst Du schon nach zwei Runden auf, ist sie kleiner – setzt Du noch eine dritte Runde an, wird sie größer.
Achte darauf, dass die Blätter ab der dritten Runde deutlich größer werden, sonst sind sie unter den beiden ersten Runden nicht zu sehen.
Mit grünem Krepp klebst Du nun unter der Blüte ein paar grüne Blätter fest – das ist bei „echten“ Blüten quasi das, was als Grün von der vorher geschlossenen Knospe übrig bleibt.
Den Draht-Stiel kannst Du dann noch mit einem Grünen Krepp-Streifen umwickeln und ihn festkleben.
Lisitipp: Von den Blüten solltest Du für einen Kranz wie meinen ca. 17-20 Stück in verschiedenen Größen basteln. Wenn Du den Kranz weniger „üppig“ voller Blumen haben möchtest, machst Du am besten nur kleine Blütchen und befestigst sie in größeren Abständen zueinander am Kranz.
Wenn Du ihn noch „fetter“ haben möchtest als meinen, dann mach am besten ca. 8-10 große Blüten und dann noch mindestens 10-15 kleinere, mit denen Du die Zwischenräume zwischen den großen Blüten füllen kannst.
Schritt 2: Was kann man außer Blüten noch machen?
Neben den schönen Blütchen kannst Du natürlich noch Blätter machen. Hierfür verzwirbeslt Du drei einzelne Draht-Stücke und klebst an die Enden jeweils ein Blatt (Vorder- und Hinterseite, damit man den Draht nicht sieht).
Was Du auch nicht vergessen solltest: Blütenknospen. Es sieht wunderschön aus, wenn zwischen den schon „aufgeblühten“ (jaja ich weiß, ist ja Krepp) Blütchen noch ein paar zu sehen sind, die gerade erst anfangen. So sieht der Kranz einfach echter aus am Ende.
Passend zu den Perlen in der Mitte der Blütchen kannst Du auch noch kleine „Perlen-Zweige“ machen: Hierfür fädelst Du eine Perle auf Draht auf (wie für den Blütenstempel) und verzwirbelst die Enden, sodass am Ende die Perle fest sitzt.
Wenn Du dann mehrere von diesen Perlen-Drähten miteinander verzwirbelst (mit unterschiedlichen Längen sieht es am schönsten aus) hast Du noch kleine schimmernde Elemente, die den Kranz noch etwas edler machen.
Schritt 3: Den Kranz binden
Ui, jetzt geht’s ans Eingemachte: Das Binden des Kranzes ist eigentlich das Wenigste an Arbeit (das Basteln der Blüten dauert deutlich länger). Bevor Du mir dem Binden anfängst, sortierst Du erst mal wieder alles, was Du vorbereitet hast – die Blüten sortierst Du am besten nach Größe.
Dann nimmst Du ein ca. 70 cm langes Stück biegsamen, leichten Draht (Durchmesser mindestens 0,5-1 mm) und legst es locker um Deinen Kopf. Der Kranz sollte später gut sitzen und nicht zu klein sein (sonst sitzt er zu locker oben auf dem Kopf und rutscht runter).
Wenn der Draht-Kranz knapp oberhalb der Ohren locker um den Kopf passt, sitzt er später gut. Mit einem Stück Basteldraht bindest Du die überlappenden Enden aneinander fest.
Dann nimmst Du Dir erst die größeren Blüten, und bindest sie gleichmäßig verteilt am Kranz fest (such Dir hierfür eine „Richtung“ aus, in die die Blüten zeigen – entweder im oder gegen den Uhrzeigersinn).
Wenn die größten Blüten verteilt sind, machst Du mit den kleineren weiter. Am besten wickelst Du den Basteldraht immer der Länge nach am ganzen Blütenstiel rundherum, damit die Blüten schön fest an den Kranz gebunden sind.
Zwischen die Blüten setzt Du dann die Perlen-Zweige und die Knospen.
Du wirst mit der Zeit sehen, wo noch etwas Platz hat und wo Du noch Lücken füllen möchtest.
Meine Blüten sitzen eher noch etwas einzeln – je dichter Du sie bindest, desto mehr Blüten brauchst Du natürlich auch.
Sobald Du mit dem Ergebnis zufrieden bist, umwickelst Du die „drahtigen“ Stellen noch mit dünnen Streifen vom grünen Krepp. Abstehende Draht-Enden verfangen sich sonst später in den Haaren (was es sehr schwer macht, den Kranz und die Frisur wieder zu trennen – glaub mir. Alles schon erlebt.)
Hier auf dem oberen Bild siehst Du nochmal schön, was ich meine: An den Stellen, wo der Draht-Kranz noch durchschaut sieht es auch nicht so schön aus, als wenn man ihn nochmal mit Krepp umwickelt.
Die Krepp-Streifen sollten hierfür ca. 1 cm breit sein und sich beim Wickeln immer wieder Überlappen. Ist ein Streifen mal zu Ende, setzt Du mit einem Klecks Heißkleber einen neuen an und wickelst weiter.
Wenn der Kranz fertig ist, kannst Du die Blüten, die Perlenzweige und die Blätter noch ein wenig „auseinander biegen“ damit der Kranz insgesamt mehr Volumen bekommt. Da darf gerne ein bisschen was in alle Richtungen abstehen, dann sieht er natürlicher aus.

Lisitipp: So einen Kranz kannst Du Dir ganz nach Deinen Wünschen gestalten (Blüten aus zartem Rosa oder Lachs kann ich mir auch gut vorstellen) – auch was die Größe der Blüten angeht.
Am Anfang war ich immer noch etwas vorsichtig und habe viel dezentere Blütchen gewählt, dann geht der Kranz aber etwas in der Frisur unter. Man kann den Kranz auch wunderbar im offenen Haar tragen – dann ist er leichter zu „entfernen“ am Ende des Tages.
Von Frisuren und Draht-Kränzen
Trägst Du den Kranz in einer Hochsteck-Frisur, solltest Du (wenn Du die Frisur am Abend wieder „auflöst“) erst mal vorsichtig versuchen, ihn vom Kopf zu nehmen.
Haben sich zu viele Haarsträhnen darin verfangen, löst Du am besten erst die Frisur auf (nimmst alle Nadeln und Haargummis raus, kämmst die Haare soweit wie möglich von unten nach oben aus) und entfernst den Kranz als letztes.
Sonst ziepfst Du Dir selbst noch an den Haaren herum und der Kranz verbiegt sich und die Blüten werden in Mitleidenschaft gezogen…
Eine tolle Anleitung und du hast mit dem Kranz wunderschön ausgesehen!
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Oh vielen lieben Dank! 🙂
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Das sieht toll aus, aber mit meinen kurzen Haaren weiß nicht ob man das tragen kann.
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Hmm also ich finde ja, mit kurzen Haaren hat so ein Blütenkranz etwas zartes, Feenhaftes 🙂
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Ach wie zauberhaft! So eine filigrane Arbeit, aber ich finde, es hat sich gelohnt. Ganz toll! LG Undine
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Viele, lieben Dank! Ich freu mich auch riesig, dass er so schön geworden ist (er ist schon im Februar fertig geworden und hat dann geduldig darauf gewartet, endlich ausgeführt zu werden an diesem wunderbaren Tag)!
Liebste Grüße,
Deine Lisi
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Siht sehr schön aus aber aufpassen bei Krepppapier das färbt sehr stark wenn es feucht wird.
LG Marion
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Liebe Marion,
oh ja – ich hatte schon große Angst, dass es an dem Tag regnen würde! Dann wäre das mit dem Kranz leider nichts geworden… Aber die Sonne hat den ganzen Tag vom Himmel gelacht – es war wunderbar!
Sonnige Grüße,
Deine Lisi
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Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit! Die Bilder sind echt super! Sie strahlen so viel Lebensfreude aus. Und dein Blütenkranz ist echt ein Hingucker!
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Oh vielen Dank – das ist lieb von Dir! Wir sind auch immer wieder gant begeistert, wenn wir uns die Bilder anschauen. Sie zeigen den Tag in so vielen schönen Emotionen…
Liebe Grüße,
Deine Lisi
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Supergut und detailiert erklärt, Dankeschön
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Vielen Dank, liebe Uschi! 🙂
Liebe Grüße,
Deine Lisi
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