Ein Kaufladen ist einfach was ganz Wunderbares: Als Kind fand ich das ganz toll, all die schönen Sachen zu sortieren, so zu tun, als hätte ich einen eigenen kleinen Laden mit Theke und allem. Das Neffenkind kommt jetzt auch in das Alter, in dem er sich mit sowas schön bespaßen kann, deshalb bekommt er lauter Gemüse und Obst von mir. Natürlich genäht, gehäkelt und gestrickt.
[Werbung weil Markennennung/-verlinkung]
Keine Lust zu lesen?
Dann höre Dir doch einfach diesen Artikel an – in der Audio-Version, gelesen von Lisi höchstpersönlich. Mit zusätzlichen Infos und Tipps. Viel Spaß!
Inspiration gibt es genug
Wie ihr wisst, liebe ich es einfach, vorhandene Materialien neu zu verwerten, weshalb ich für die Kaufladen-Sachen viel recycelt und neu verwurstet habe – von Stoffen bis hin zum Füllmaterial.
Bastelmaterial zu kaufen macht in speziellen Fällen natürlich Sinn, aber auch aus alltäglichen Gegenständen (vor allem Verpackungen etc.) lässt sich für den Kaufladen tolles Zubehör zaubern.
Überlege Dir gut, ob Du bei Pinterest Mal nach „Kaufladen“ oder „Kaufladen Zubehör DIY“ suchen willst: Es könnte die Gefahr bestehen, dass Du dann (wie ich) Stunden lang verzückt im Netz verbringst und gar nicht mehr weißt, womit Du loslegen sollst.
Was Du brauchst:
- orangen Stoff (bei mir ein altes T-Shirt)
- grünen Fleece-Stoff (bei mir eine alte Decke)
- Füllmaterial (Wollreste, Stoffreste etc.)
- Nadel, Nähgarn, Schere, Filzstift
- am besten eine Nähmaschine
Schritt 1: Die Einzelteile zuschneiden
Für die Karotte wird zuerst ein Stoffstück mit den Maßen 20 x 15 cm zugeschnitten, das dann in der Mitte umgefaltet wird. Die Faltkante wird später sozusagen die eine lange Seite der Karotte, mit einem Filzstift zeichnest Du dann keilförmig eine zweite Linie auf (ca. 15 cm lang).
Lisitipp: Es ist total ok, wenn die Karotten unterschiedlich groß sind – wenn Du echte Karotten kaufst, sind sie auch nicht alle gleich groß und gleich geformt. Also musst Du hieraus keine Wissenschaft machen mit den Längen und Breiten.
Das Karotten-Grün besteht aus vier bis fünf grünen „Palmenblättern“, die Du aus dem grünen Fleece-Stoff zuschneidest.
Sie sind ca. 6 cm lang und an der oberen, breiten Stelle ca. 3 cm breit. Oben werden die Blättchen noch mit der Schere ein wenig eingeschnitten, damit sie später schön fedrig aussehen.
Schritt 2: Die Einzelteile zusammennähen
Für die lange Kante der Karotten nimmst Du am besten die Nähmaschine, allerdings kannst Du sie natürlich auch per Hand nähen.
Die obere, kurze Kante des Karotten-Dreiecks bleibt offen, den überschüssigen Stoff an der Seite neben der Naht schneidest Du ab.
Lisitipp: Bitte nicht wegwerfen – solche abgeschnittenen Stoffreste kannst Du wunderbar verwenden, um die Karotte anschließend zu füttern!
Jetzt kannst Du die Karotten-Hülle auf links drehen, damit die unschöne Naht nach innen verschwindet.
Danach wird die Karotte schön fest mit Füllmaterial ausgestopft.
Lisitipp: Auch hier ist es nicht wild, wenn sie sich ein bisschen „ausbeult“. Echte Karotten haben auch Hubbel und Knubbel und sind nicht immer komplett glatt.
Damit sich die Karotte oben hin schön abrundet, ziehst Du die Öffnung jetzt mit Nadel und Nähgarn zu. Hierfür schlägst Du den oberen Rand der Karotten-Öffnung nach innen um (ca. 0,5 cm) …
… und fädelst die Nähnadel immer abwechselnd von innen nach außen und wieder zurück.
Wenn Du das die ganze Runde lang machst, kannst Du die Öffnung mittels des Nähgarns irgendwann schön zuziehen.
Ein wenig musst Du sie allerdings noch offen lassen, denn jetzt kommt das Karotten-Grün rein. Hierfür bündelst Du die vier Blättchen an den Stielen …
… steckst sie in die Karotten-Öffnung, ziehst sie ganz zu und vernähst die Stiele und den Karotten-Rand kreuz und quer miteinander.
Lisitipp: Denk immer daran, dass die Karotten später in Kinderhände wandern, also sollte alles sehr gut festgenäht sein. Die Karotten müssen strapazierfähig sein, werden angefasst, fallen runter – und so soll es ja auch sein beim Spielen.
Lisitipp: Aus Karotte wird Rettich
Neben meiner Leidenschaft für die Wiederverwendung von Materialien kennst Du das hier ja auch schon: Am Ende jeder Anleitung kommen immer noch ein Paar Tipps zur Abwandlung.
Wenn Du nämlich den orangen Stoff durch weißen ersetzt und das Ganze doppelt so groß zuschneidest, wird aus der Karotte einfach ein Rettich.
Unser Gemüsehändler des Vertrauens hatte letzten Sommer sogar unterschiedlich farbige Karotten: in Gelb, Orange und auch Dunkelrot (wie Rote Bete) – also kannst Du hier auch mit verschiedenen Farben spielen.
Oder Du nimmst beigen Stoff, lässt das Grün weg und hast Pastinaken oder Petersilien-Wurzeln gezaubert.
In den nächsten Wochen bekommst Du noch weitere Kaufladen-Anleitungen zu Erdbeeren, genähten Brezen und Blumenkohl – die muss ich allerdings erst noch verwursten, also musst Du dich für die Fortsetzung noch ein wenig gedulden.