Wie klein ist eigentlich zu klein? Ich habe vor kurzem angefangen, mich mit Häkeln im Miniformat zu beschäftigen. Links siehst Du einige meiner Ergebnisse: die Spitzen-Häkelborten sind etwa 1,5 cm breit, der Stern hat die Größe eines Zwei-Euro-Stücks. Und ja, das Dings mit dem rosa Griff ist tatsächlich eine Häkelnadel, in der Größe 0,6 mm. Soweit ich weiß, ist das die kleinste regulär bei uns erhältliche Größe.
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Damit lässt sich im Prinzip jedes Häkelmuster ins Miniformat „schrumpfen“. Die Miniborten kann man natürlich für allerlei Deko- und Nähprojekte verwenden, die kleinen Sterne machen sich beispielsweise gut auf Weihnachtskarten.
Allerdings braucht man für die Winzigkeiten gutes Licht, gute Augen und das richtige Material. Ich habe anfangs versucht, mit Nähgarn zu häkeln. Eine echte Geduldsprobe! Normales Baumwoll- oder Polyesternähgarn ist nämlich extrem weich und glatt, so dass es dauernd aus der winzigen Nadel flutscht. Deshalb hab ich mich mal bisschen umgesehen und mir Leinengarn besorgt, wie es auch zum Klöppeln benutzt wird. Das ist steifer und deshalb einfacher mit der Nadel zu „greifen“.
Die Meister der Mini-Häkeltiere: Su Ami
Wenn man mal selber mit winzigen Maschen herumgefriemelt hat, bewundert man die Meister der Mikro-Häkelei natürlich umso mehr. Für mich sind das unbestritten die Häkler von Su Ami, die winzige Tierfiguren fertigen.
Hier wird im Millimeterbereich gearbeitet: Für eine Biene, die am Ende einen Zentimeter lang ist, wird Nähfaden mit einer 0,4 Millimeter-Nadel (!) verhäkelt. Fünf Mitglieder einer vietnamesischen Familie stellen diese unglaublichen Garnkreaturen her. Bestaunen und erwerben kann man die handgemachten Unikate bei etsy.
Das Fazinierendste für mich
Wie realistisch die Körperproportionen von Ziegen oder Schwänen absolut stimmig in diese kleinen Kunstwerke übertragen werden. Und wie liebevoll winzige Kugelaugen, Schnauzen und Ohren aufgestickt oder angehäkelt werden.
Auch Cartoonwesen werden im Mikroformat nachempfunden. Die Tiermodelle finde ich aber noch cooler. Mein absoluter Liebling ist ja er hier.
Winzige Kreaturen zu stolzen Preisen
Weil so unglaublich viel Geduld und Geschick in diesen Häkeltierchen stecken, sind sie allerdings je nach Aufwand auch ziemlich teuer. Während ein Micro-Häkelchamäleon schon ab 32 Dollar zu haben ist, schlägt der Löwe mit 116 Dollar zu Buche.