Jeden Frühling und Sommer taucht der Ethno-Trend in neuen Variationen wieder auf. Dieses Jahr erneut vorn mit dabei: Die Kimono-Jacke. Vor zwei Jahren noch ein Exot, wird sie jetzt zum etablierten Strickjacken-Ersatz für warme Tage und macht das schlichte Tanktop schick. Diese Saison bin ich endlich auch dazugekommen, mir eine zu nähen. Die Anleitung und das Fototutorial dazu habe ich auf dem Blog von byhandlondon gefunden. Einfach, einleuchtend und das Ergebnis gefällt mir richtig gut!
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Meine Kimono-Version
Material:
- 1,5 m Crêpe de Chine (1,35 m breit, 27,95 Euro/Meter, ergattert auf dem Stoffmarkt Holland und online erhältlich bei TST Stoffen)
- Nähgarn (Allesnäher von Gütermann) in passender Farbe
Meine Änderungen
Anders als im verlinkten Tutorial habe ich meinen Kimono nicht in A-Linie, sondern gerade geschnitten. Auch die Maße habe ich leicht variiert: Mein Kimono hat in etwa die Abmessungen wie im Schema links. Wenn Du Deinen Stoff entsprechend zuschneiden willst, beachte, dass an jeder Naht und an jedem Saum noch die Nahtzugabe zu den Maßen hinzugefügt werden muss.
Meine Tipps
Wenn Du Seide mit der Maschine nähst, benutze möglichst eine neue Nähmaschinennadel in 60er Stärke. Die ist dünner als eine normale Nadel und macht keine so großen Löcher, falls Du eine Naht noch einmal auftrennen musst. Neu sollte die Nadel sein, weil sie im Lauf des Nähens stumpfer wird und dann ebenfalls größere Löcher in den Stoff „schneidet“.
- Vor dem Verarbeiten die rechte Stoffseite festlegen, also die, die Du nach außen tragen willst. Crêpe de Chine hat eine glänzende und eine mattere Seite. Ich habe mich für die mattere Seite entschieden. Ist aber Geschmackssache.
- Keine Chance dem Stoff-Fresser! Wenn Du an einer Ecke anfängst zu nähen, besteht das Risiko, dass die Maschine den dünnen Stoff „frisst“. Das kannst Du verhindern, wenn Du beim Nähen an dieser Stelle ein Stück Seidenpapier unterlegst. Das festgenähte Papier kannst Du nachher vorsichtig abreißen.
Stecknadeln nur innerhalb der Nahtzugabe verwenden. Weil Seide so fein ist, können durch die Nadeln leicht Löcher entstehen, die sonst Deinen fertigen Kimono verschandeln.
- Die geschwungenen Kanten am Halsausschnitt sind etwas schwierig zu versäubern. Leichter geht´s, wenn man zuerst im Abstand von ca. 1,5 cm rundherum an der Schnittkante entlangsteppt. Dann kann man die Seide entlang dieser Naht nach innen falten und diese Falte bügeln. Erst dann wird der entstandene Saum festgesteppt. Das Ganze ist in diesem Tutorial mit Bildern sehr gut beschrieben.
Das Schöne am Kimono: Er ist was Besonderes, passt aber trotzdem zu vielen Alltags-Outfits. T-Shirt und Jeansshorts ergänzt er genau so gut wie einen schwarzen Maxirock. Und wie man auf den Fotos sieht, macht er sogar ein einfaches schwarzes Longsleeve und graue Jeans frühlingsfit!
Ein Gedanke zu “Anleitung: Kimonos für alle!”