Jungs mögen Fußball und wühlen im Dreck, Mädchen mögen Ballett und spielen mit Barbiepuppen. Und Männer gehen Holz hacken, während die Frauen häkeln und stricken. So ein Unsinn! Heute möchte ich mal eine Lanze brechen für all die männlichen DIY-Häkel-Strick-Männer da draußen. Denn die sind zahlreich, und wären noch weit mehr, könnten wir uns von ewigen Stereotypen lösen!
[Werbung weil Markennennung/-verlinkung]
Ich weiß garnicht, wie ich diese Entdeckung der Woche definieren soll. Klar, die DIY-Männer hier im Artikel sind alle eine echte Entdeckung. Aber vielleicht entdeckt durch sie der ein oder andere Mann seine Männlichkeit auch in einem Hobby wie Stricken oder Häkeln? Oder vielleicht entdecken hier auch viele ihre eigene Toleranz ganz neu?
Erstmal ein kleiner Exkurs
In meiner Freizeit bin ich nicht nur mit feinmotorischen Strickarbeiten zugange, sondern suche mir auch mal Abwechslung in großen, gröberen Projekten. Eine runtergekommene Gartenbank auseinander nehmen, die Holzlatten abschleifen, neu lackieren und alles wieder zusammenschrauben.
Eine alte Kommode neu streichen und Vintage- Griffe an die Schübe bohren. Als Letztes habe ich unsere vermoderte Holz-Gartentreppe mit dem Schlagbohrer rausgerissen, neue Pfosten einbetoniert und die Treppenstufen dazwischen in Handarbeit neu aufgemauert.
Ich kann mit der Bohrmaschine umgehen, streichen, Löcher in Wänden verputzen, Lampen verkabeln, Beton mischen, 30-Kilo-Säcke Zement rumtragen …
Was ich damit sagen will
Wenn Frauen an “Männerarbeit” Spaß haben, warum ist es dann für viele immer noch seltsam, wenn Männer gerne Stricken oder Häkeln? Und warum gilt sowas als „Frauenarbeit“? Ähnlich wie Schnitzen, Zeichnen oder Modelle zusammenbauen, verlangen Handarbeits-Techniken wie Stricken und Häkeln viel Feinmotorik und Geschick. Und sind deshalb nicht automatisch “Weiberkram”.
In meinem heutigen Artikel gegen Engstirnigkeit und Vorurteile möchte ich deshalb allen da draußen mal ein paar richtig tolle Kerle präsentieren, die es mit Stricken und Häkeln sogar weit gebracht haben.
myboshi
Diese Jungs kennt bestimmt schon fast jeder. Das Unternehmen boomt – überall sieht man myboshi Mützen herumlaufen. Die Gründer Felix und Thomas sind auf den Häkeltrip während eines Aufenthaltes in Japan gekommen. Und das Ganze hat sich so dermaßen gut entwickelt, dass sie ihre Mützen nicht nur über einen Online-Versandhandel verkaufen, sondern sie haben bereits mehrere Bücher mit Anleitungen sowie ihre eigene myboshi-Garnkollektion super vermarktet. Hut ab, Jungs!
häkelhelden
Diese beiden habe ich in einem Beitrag im Fernsehen zum ersten Mal entdeckt. Carsten und Tim sind Hubschrauber-Piloten der Polizeifliegerstaffel NRW, ein klischeehaft männliches Berufsbild also. Zum Häkeln sind die beiden auch eher durch Zufall gelangt, und haben eine ganz neue Möglichkeit gefunden, ein Hobby (das nebenbei nach Feierabend entspannt) mit dem guten Zweck zu verbinden. Denn von jeder im Netz verkauften Häkelmütze gehen 5€ an den Opferhilfe-Verein Weißer Ring. Finde ich ganz fabelhaft!
Arne&Carlos
Ich liebe diese beiden hier. Allein, wie sie immer dasitzen, so kerzengerade nebeneinander – einfach nur wahnsinnig sympathisch und auf dem Boden geblieben! Die Norweger Arne und Carlos sind bereits in aller Welt bekannt und verkaufen ihre selbst designte Strickmode, vor allem mit Norwegermustern. Es gibt außerdem schon mehrere Anleitungs-Bücher, durch eines davon bin ich zum Norweger-Muster gekommen.
Maleknitting
Hierbei handelt es sich um einen wahnsinnig ansprechenden Blog von einem Mann namens Lutz, der im Stricken sein Hobby gefunden hat. Dass er darüber bloggt, finde ich genial, denn neben bebilderten Artikeln zu seinen eigenen Projekten und Strickarbeiten schreibt er auch über Anleitungen, die für Männer geeignet sind etc. Schaut mal rein, es lohnt sich! Ich bin zwar kein Mann, aber dem Blog folge ich seit kurzem trotzdem ganz begeistert … 🙂
Toll, was du alles kannst – kann ich dich mal ausleihen?? 🙂
Liebe Grüße
Bastelschaf
LikeGefällt 1 Person
Mein liebes Bastelschaf – das kommt ganz drauf an, was Du Schönes für mich zu tun hättest. 🙂 Und vielen Dank für das Lob!
Sonnige Grüße (trotz Schneeregen)
Lisi
LikeLike
Liebe Lisi,
da ich von den von dir aufgezählten handwerklichen Fertigkeiten so ziemlich KEINE beherrsche, fällt mir da bestimmt was ein! 😉 Klang alles irre beeindruckend!!! Ich meld mich dann bei Bedarf …..
LikeGefällt 1 Person
Also, ein Strick-Mann bin ich längst noch nicht, aber am Wochenende hat meine Partnerin mir häkeln beigebracht. Gut, viele werden jetzt sagen dass ich kein richtiger Mann bin, ich bin Crossdresser und liebe es, hin und wieder in die Rolle der Frau zu schlüpfen, aber das ist nur ein Hobby, ansonsten bin ich 24/7 ein normaler Mann, und mir hat die Häkelstunde riesigen Spaß gemacht.
LikeGefällt 1 Person
Was für ein schöner Kommentar – vielen Dank! Der Artikel ist schon wieder ein paar Jahre alt – würde ich ihn jetzt schreiben, würde dir Überschrift anders lauten: „Stricken und häkeln hat kein Geschlecht“ zum Beispiel. Handarbeiten ist für alle da und man sollte vor allem beim Stricken/Häkeln aus dem Schubladen-Denken rauskommen. Arbeit mit den Händen ist Arbeit mit den Händen. Egal ob mit Holz, Wolle, Stein, Farben… Kreativität kennt kein Alter, kein Geschlecht und keine Nationalität! 🙂 Liebste Grüße
LikeLike