Erdbeerkuchen ist so ein Kuchen-Klassiker bei uns in der Familie, dass ich bisher gar nicht auf die Idee gekommen bin, hierüber mal ein Rezept zu veröffentlichen. Das Mürbteig-Rezept von meiner Mama ist aber so genial und einfach, dass ich es gerne mit der Welt teilen möchte. Der vegane Kuchen-Boden eignet sich auch für Obstkuchen und geht sehr leicht.
[Werbung weil Markennennung/-verlinkung]
Von meiner Kindheit und Kuchen
Mein Kuchen-Jahr hat sich immer wie folgt gestaltet als Kind: Zum Geburtstag meiner Schwester im Mai gab es immer Erdbeerkuchen und zu meinem Geburtstag im September eben Zwetschgenkuchen.
Als Kind mochte ich keinen Zwetschgenkuchen und hätte viel lieber zur Erdbeerzeit Geburtstag gehabt. Da das reine Kuchen-Essen aber natürlich nicht an den Umstand gekoppelt ist, ob man selbst oder jemand anders Geburtstag hat, war mein Glück: Essen konnte ich den feinen Erdbeerkuchen also trotzdem…
Seit ich denken kann, gibt es den Erdbeer- oder Obstkuchen bei uns nur mit diesem feinen Mürbteigrezept. Biskuitteig oder gar ein gekaufter Tortenboden aus dem Supermarkt funktionieren einfach nicht, wenn man den Kuchen einmal mit dem feinen, krümeligen, etwas knusprigen Teig probiert hat …
Zutaten:
- 200 g Weizenmehl
- 100 g Zucker
- 125 g Pflanzenmargarine
- 1 EL Sojamehl (als Ei-Ersatz)
- 1 Päckchen Vanillezucker
- ein halbes Päckchen Backpulver
- 3 EL Semmelbrösel
- eine Obstkuchenboden-Form (Durchmesser 28cm)
- ein Päckchen Tortenguss
- 500 g Erdbeeren
Schritt 1: Den Boden vorbereiten
Für den Mürbteig gibst Du einfach Mehl, Zucker, Margarine, Vanillezucker und das Backpulver in eine große Rührschüssel.
Das Sojamehl verrührst Du in einer kleinen Schüssel mit 2 EL Wasser zu einer glatten Masse und gibst es in die große Schüssel zu den anderen Zutaten.
Den Teig verknetest Du dann. Es kann ein wenig dauern, weil die Zutaten zum Großteil trocken sind. Trotzdem muss die Margarine fest sein und darf zur Zubereitung nicht geschmolzen werden, sonst ist der Teig zu flüssig.
Wenn der Teig fertig ist, stellst Du ihn erst mal zur Seite und lässt ihn ein bisschen ruhen. In der Zwischenzeit bereitest Du die Kuchenform vor.
Hierfür fettest Du die Form erst mal gut mit Margarine ein und gibst dann die Semmelbrösel in die Mitte. Dann kippst Du die Form ein wenig zur Seite (am besten über dem Spülbecken) und drehst sie im oder gegen den Uhrzeigersinn, damit die Brösel überall hinkommen.
Wenn überall Brösel haften geblieben sind, drehst Du die Form um und klopfst einmal feste auf die Unterseite, damit die überschüssigen Brösel ins Spülbecken fallen.
Jetzt ist die Form einwandfrei präpariert, damit der Teig nicht haften bleibt nach dem Backen. Dann drückst Du den Teigklumpen ein wenig platt, legst ihn in die Mitte der Form und drückst ihn mit den Händen von der Mitte aus nach außen.
Mit den Handballen funktioniert das besonders gut. Achte darauf, dass sich der Teig auch gut am Rand verteilt, damit keine Lücken entstehen.
Lisitipp: Wenn Du den Teig gleichmäßig verteilt hast, nimmst Du eine Gabel und löcherst ihn gut durch. Sonst entstehen beim Backen Luftblasen, die den Boden aufwellen. Durch die Gabel-Löcher kann die Luft beim Backen entweichen.
Dann kommt der Boden bei 180° C Umluft für ca. 20 Minuten in den Ofen.
Schritt 2: Die Erdbeeren vorbereiten
Während der Kuchenboden im Ofen ist, kannst Du die Erdbeeren schon mal vorbereiten – so kann man die 20 Minuten Backzeit optimal nutzen.
Hierfür wäschst Du sie, entfernst den Stielansatz und halbierst sie längs einmal. Es ist nicht so wichtig, ob sie alle gleich groß sind – beim Belegen des Kuchens kannst Du später zuerst die größeren nehmen und zur Mitte hin oder für die Zwischenräume dann die etwas kleineren Erdbeeren.
Der Kuchenboden ist fertig, wenn er an den Rändern leicht bräunlich wird. Länger sollte er nicht im Ofen bleiben, sonst wird er zu kross und bröselig. Er soll in der Mitte schon noch ein wenig weich sein.
Du lässt ihn dann noch ca. 15 Minuten in der Form auskühlen, legst dann eine Kuchenplatte verkehrt herum auf den Kuchenboden und drehst beides zusammen um.
Damit sich die Form vom Kuchen löst, klopfst Du vorsichtig auf die Form (die Ränder nicht vergessen) und biegst den Rand der Form vorsichtig einmal rund herum ein wenig nach oben.
Immer währenddessen ein wenig rütteln, dann merkst Du irgendwann, wie sich der Boden von der Form löst.
So sollte der Boden dann aussehen: Der Rand ist dunkler und ein wenig kross, die Mitte etwas heller. Aber trotzdem herrlich fein und ein wenig krümelig.
Schritt 3: Den Kuchen belegen
Die Erdbeer-Hälften legst Du dann im Rund auf den Kuchen, ein wenig überlappend, damit der Kuchen schön üppig belegt ist.
Du arbeitest Dich in Runden bis zur Mitte hin, bis der Kuchen auch wirklich dicht belegt ist und kein Platz für die leckeren Erdbeeren ungenutzt bleibt.
Lisitipp: Bei einem klassischen Obstkuchen belege ich den Rand mit längs halbierten Bananen, dann folgt ein Ring mit Pfirsich-Schnitzen, dann eine Runde mit Kiwi-Scheiben und in der Mitte dann ein paar Beeren oder Dosenmandarinen. Auch sehr fein.
Damit die Erdbeeren auch schön frisch bleiben, bereitest Du jetzt noch den Tortenguss zu. Die meisten Tortenguss-Pulver sind aus natürlichen Geliermitteln, also wunderbar für veganes Backen geeignet.
Lisitipp: Achte darauf, dass der Tortenguss auch jede Stelle bedeckt. Im Gegenlicht sieht man sehr gut, wo noch „unglänzende“ Stellen sind, auf die noch ein wenig Tortenguss drauf sollte.
Perfekt zum Vorbereiten
Wenn mal eine größere Kaffee-und-Kuchen-Gesellschaft bei uns Daheim anrollt, bereiten wir den Boden für den Obst- oder Erdbeerkuchen einfach schon am Vortag vor. In der Kuchenform kann er einfach über Nacht im ausgeschalteten Ofen warten.
Das Belegen am nächsten Tag geht dann ganz schnell und man kann noch andere Vorbereitungen treffen. Wichtig ist, dass das Obst nicht allzu lange Zeit hat, den Boden durchzuweichen. Am besten ist der Kuchen, wenn man ihn innerhalb von 48 Stunden nach dem Belegen aufisst.
Und mal ganz ehrlich: Länger hat so ein feiner Kuchen bei uns sowieso noch nie überlebt. Mit ein bisschen veganer Schlagcreme (zum Beispiel von Schlagfix) einfach zum Niederknien.
Kuchen ist Kuchen ist Kuchen ist….
Zum Glück hat sich das Geburtstags-Kuchen-Dilemma aus meiner Kindheit mittlerweile gelöst, weil ich jetzt auch Zwetschgenkuchen sehr fein finde.
Den machen wir aber nicht mit Mürbteig, sondern mit einem schön dünnen Hefeteig und mit Streuseln, wie bei meinem Rezept für veganen Apfelkuchen mit Streuseln.
<<< Wie schön, dass endlich wieder Erdbeerzeit ist! >>>
Hmm lecker, super Rezept, einfach köstlich. LISSI du bist die Beste, all deine Sachen lassen sich
Schön und fein umsetzen. Bei dir finde ich alles was mich glücklich macht.
Schön dass es dich gibt. ❤️❤️❤️❤️
Liebe Grüße Rosenrot
LikeLike
Oh wie wunderbar – vielen Dank! Jetzt zur Erdbeerzeit muss ich den unbedingt auch noch backen, der Boden ist einfach so fein krümelig…
Sonnige Grüße aus Regensburg,
Deine Lisi
LikeLike
Auf der Suche nach einem Erdbeerkuchen Rezept mit Mürbeteigboden bin ich hier gelandet und habe den Kuchen gleich nachgebacken. Er schmeckt super lecker! 🙂 Mein Mann hat 3 Stücke verputzt! Vielen Dank für das Rezept.
LikeLike
….ui, das freut mich aber! Ich hab diese Saison auch schon zwei Mal Erdbeerkuchen gebacken, der ist leider immer viel zu schnell verputzt.😂😱
LikeLike