Wenn ich mir die Bilder zu diesen schönen Handlettering-Karten ansehe, muss ich an die alten Disney-Filme denken, die ich während des Malerns nebenbei geschaut habe. Erinnert mich sehr an früher, da lief immer irgendeine Schallplatte, ein Hörspiel, ein Hörbuch oder ein Film, während ich am Werkeln war. So können also ganze Nachmittage vergehen, und ich bin selig.
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Kann man das lernen?
„Ich kann sowas einfach nicht!“ – höre ich öfter mal, wenn es um Dinge wie Handarbeiten, Stricken, Häkeln oder ähnliches geht. Wenn damit gemeint ist: „Ich habe keine Geduld“, oder: „Ich habe keine Zeit für sowas“, ist das die eine Sache.
Wenn man aber Freude daran hat, mit den Ergebnissen aber nie so zufrieden ist kann ich nur immer wieder sagen: Üben, üben, üben. Auch mal was total hässliches machen und dann gleich neu anfangen, weitermachen.
Klar ist es eine feine Sache, wenn man etwas einfach auf Anhieb perfekt kann. Aber wie oft passiert einem sowas schon?
Die meisten Dinge, die man mit Leidenschaft macht, beherrscht man nicht von Anfang an perfekt. Also kann man auch das Handlettern oder das Malen von kleinen Blumen-Wiesen lernen.
Was Du brauchst
- Bastelkarten
- Schmierpapier
- Bleistift und Radiergummi
- Fineliner in Schwarz (Stärke 0,8)
- nach Wahl Filzstifte oder Buntstifte
- Lineal
Vorbereitung: Test-Pflanzen malen
Die Karte besteht aus einem Rechteck in der Mitte, um dessen Rand herum üppig Blümlein sprießen. Welche oder wie viele verschiedene bleibt ganz Dir überlassen.
Solche Blümchen müssen nicht aufwändig sein – ein Stiel, eine kleine Blüte und ein paar Blättchen, fertig.
Was die Karte am Ende so schön macht ist die große Zahl an eng nebeneinander gezeichneten Pflanzen und, dass sie eher wild durcheinander wachsen.
Neben den Blüten können es auch einfach nur Blätter sein oder Zweige mit Blättern dran. Sie sollten immer ein bisschen gebogen sein – mal nach links, mal nach rechts. In der Natur wächst ja auch kaum etwas kerzengerade nach oben.
Wenn Du so ein „Pflanzen-Testblatt“ machst, kannst Du auch ein bisschen mit den Farben experimentieren: Ich habe hier mal ausprobiert, ob ich lieber mit Bunt- oder mit Filzstiften arbeiten möchte.
Außerdem habe ich mal meine verschiedenen Grün-Töne getestet um zu sehen, wie sie am besten zusammenpassen.
Schritt 1: Kasten und Pflanzen aufmalen
Zuerst kommt ein Rechteck auf die Mitte der Karte, das Du am besten mit Lineal und Bleistift vorzeichnest, bevor Du die Linien mit dem schwarzen Fineliner nachziehst.
Dann kommen schon die ersten Pflanzen-Stiele oder Zweigchen an das Rechteck: An die Ecken, an die Seitenkanten – Hauptsache, sie biegen sich jetzt schon geschmeidig in verschiedene Richtungen.
Dann fängst Du an, sie zu Blumen und beblätterten Zweigen werden zu lassen. Ich mache es immer so, dass ich irgendwo anfange mit Zweigen und Blumen zur Orientierung, woraufhin ich dann „die Lücken fülle“.
Hierbei achtest Du immer darauf, dass sich die Arten von Blättern und Blumen immer ein wenig abwechseln. Ich entscheide mich immer für 2-3 Arten von Blumen und dazu 2-3 Arten von Blättern oder Blatt-Zweigen, die ich dann grob durcheinandermische.
Lisitipp: Je kleiner die Zwischenräume werden, desto kleiner werden auch die Versionen der Blätter und Blüten, die dazwischengezeichnet werden.
Sieht es noch ein wenig „unausgewogen“ aus, kannst Du an ein Blatt einfach ein kleines Ästchen mit Kreisen als „Blüten“ dransetzen.
Wenn es Dir zu gewagt ist, gleich mit dem Fineliner loszulegen, kannst Du natürlich auch erst eine Vorzeichnung mit dem Bleistift machen. Allerdings sollte es nicht zu perfekt aussehen – damit Pflanzen natürlich aussehen, muss immer ein bisschen Bewegung drinbleiben.
Schritt 2: Das Ausmalen
Finde ich immer am besten: Das Ausmalen. Hier wähle ich meistens erst die Farben für die Blüten und male immer erst alle einer Art aus.
Also zuerst den roten Teil der Blüten, dann den gelben, dann geht es weiter mit der nächsten Blüte etc.
Ich habe mich hier für Filzstifte entschieden, weil die Farben kräftiger sind und weil man schneller ist beim Ausmalen. Wie Du siehst, bin ich hierbei nicht allzu genau – das gefällt mir aber gerade daran.
Nach den Blüten kommen die Blätter und Zweige dran. Hier ist es wichtig, dass Du zwischen den Grüntönen abwechselst und pro Blatt-Typ einen Farbton festlegst.
Neben dem klassischen Ausmalen kannst Du hier auch einfach die Linien mit einem Filz-oder Buntstift nachfahren, um einem Stengel noch ein wenig Farbe zu verpassen (weiter unten siehst Du das ganz schön).
Lisitipp: Farben vorher ausprobieren
Während ich die erste Karte ausgemalt habe, kam mir die Idee für die Farbzusammenstellung einer zweiten: Mit mehr Blautönen bei den Blättern und dann auch bei den Blüten.
Wenn es also Farben gibt, die Du zusammen sehr schön findest, probiere sie einfach mal auf einer Probezeichnung aus.
Manchmal entdeckt man hierbei ganz zauberhafte Kombis, die Möglichkeiten sind ja unendlich.
Schritt 3: Der Spruch für die Mitte
So ein Kärtchen kannst Du dann ganz individuell weitergestalten – als Glückwunschkarte, Dankeskarte, zur Hochzeit, zur Geburt etc.
Ich habe mich passend zum Thema Pflanzen für „let love grow“ und „no rain, no flowers“ entschieden.
Den Spruch malst Du am besten erst mal mit Bleistift auf, damit die Abstände zum Rand auch gut hinhauen, bevor Du die Buchstaben mit dem Fineliner nachfährst.
In meiner Anleitung für die bunten Aquarell-Lesezeichen mit Handlettering-Spruch habe ich schon ein wenig drüber referiert: Im Internet gibt es unendlich viele Alphabets-Vorlagen für schöne Handlettering-Schriften.
Wenn Du jetzt voll im Karten-Fieber bist, schau doch auch mal bei meinen anderen Anleitungen für Grußkarten vorbei:
- Grußkarten mit Washi-Tape
- Bastelkarten mit Blumen und Sand
- Grußkarten mit Knöpfen und PDF-Vorlage
- Bastelkarten mit Mini-Strickzeug
Habe gerade dein Wollrestetuch im Waschbecken bewundert, bin allerdings nicht bei Instagram angemeldet und wollte dir liebe Lissi einfach nur Danke sagen für die super Einstellung die du hast gegenüber dem Konsum den man unnötig braucht. Ich denke mittlerweile auch immer öfter darüber nach, ob ich etwas wirklich brauche, oder ist es nur das Gefühl es besitzen zu wollen.
Meine Garn Kiste wird auch etwas leerer, da ich jetzt erst mal alles aufbrauchen werde, dann macht
es um so mehr Spaß neues Garn zu kaufen. Weiter so Lissi, freue mich schon auf deine nächste Idee.
Liebe Grüße Rosenrot bezw. Elke
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Liebe Elke,
vielen Dank für Deinen lieben Kommentar! Du hast vollkommen recht: Wenn man eine Zeit lang mal nur seine Reste verbraucht hat, freut man sich dann auch sehr auf den nächsten Garnkauf und es ist etwas Besonderes. Wenn man sich viel zu viel kauft, weiß man es am Ende gar nicht so sehr zu schätzen.
Ich sende Dir sonnige Grüße aus Regensburg,
Deine Lisi
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Supertolle Anleitung! Lieben Dank dafür – mal schauen, wann ich mich mal daran setze.
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Oh vielen Dank!
Liebe Grüße,
Deine Lisi
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Großartig beschrieben – da traut man sich ja direkt doch mal dran…
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…vielen Dank, und: Ja, trau Dich auf jeden Fall! Es macht unheimlich viel Spaß und ist nicht so schwer, wie man denkt.
Liebe Grüße,
Deine Lisi
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