„Och nee, jetzt macht sie auch noch was aus Salzteig!“ Japp, das mache ich. Salzteig ist der Inbegriff der spießigen Basteleien, die keiner braucht. Türschilder. Irgendwelche Figuren und Nippes, der dann noch glasiert wird und auf dem Fensterbrett verstaubt. Salzteig eben! Über den Sinn und Unsinn von nützlichen Dingen. Und eine neue Anleitung.
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Wenn der Winter vorbei ist, stehe ich erst mal ein bisschen ratlos da: Was soll ich denn für neue Anleitungen machen, die mal nichts mit Wolle zu tun haben? Keine Stirnbänder, Schals, Mützen oder Handschuhe mehr. Dann schaue ich in ein großes schwarzes Loch, das irgendwann zurückstarrt. Mag einem recht albern vorkommen, ich mache das hier ja als Hobby. Für mich und nur für mich.
Ähm nein, nicht ganz: Für euch alle da draußen natürlich auch! Klar kann ich es nicht jedem recht machen. Für euch alle gibt es auf Lisibloggt nur eine Schnittmenge von Sachen, die euch genau so interessieren wie mich. Niemand wird jede einzelne Anleitung und jedes einzelne Rezept ausprobieren. Viele haben vielleicht schon beim ersten Mal „Salzteig“ aufgehört, den Artikel zu lesen.
Verstehe ich vollkommen, ich finde Salzteig auch immer noch sehr suspekt. Als ich meine Mama gefragt habe, wann ich denn zuletzt was mit Salzteig gemacht habe, konnte sie sich gar nicht erinnern. Irgendwann in Kindertagen vielleicht – als wir kleine Brotlaibe für unsere Puppenstube geformt und gebacken haben.
Wenn ich mich mit meiner Ideenlosigkeit für neue Artikel irgendwann im Kreis drehe und das Gefühl wächst, ich bringe gerade einfach nichts Schönes zustande, muss ich irgendwas Beruhigendes machen. Malen zum Beispiel. Was in so einer Phase entsteht, ist nie besonders nützlich. Aber irgendwie schön.
Es muss auch nicht immer was total Nützliches sein. Ich mag zwar auch lieber etwas, womit man im Nachhinein etwas anfangen kann. Alles andere hat immer diesen faden „schau-mal-das-hab-ich-selbst-gebastelt“-Beigeschmack während sich der andere denkt „Wow, noch ein Trum, das die Welt nicht braucht!“. So ungefähr lässt sich mein Dilemma beschreiben.
Aber das hat alles nur mit meiner Einstellung zu tun. Ich kann es ja auch so sehen: Vielleicht mache ich den Salzteig mit diesem Artikel für mich (und für euch da draußen) ein bisschen hipper und gesellschaftsfähiger.
Salzteig Grundrezept:
- 200 g Mehl
- 100 g Salz
- 100 ml Wasser
- 1 TL Öl
Alle Zutaten werden zu einem festen Teig verknetet – geht ganz einfach.
Dann rollst Du den Teig mit einem Nudelholz aus. Achte darauf, dass Du den Teig am Anfang immer mal wieder umwendest, damit er nicht auf der Arbeitsfläche kleben bleibt.
Dann stichst Du mit einem Ausstecher oder einem Schnapsglas die Anhänger aus. Das geht genauso einfach, wie Plätzchen ausstechen.
Genau wie Plätzchen werden die Anhänger dann auf ein mit Backpapier belegtes Backblech gelegt. Mit einem Holzspieß drückst Du vorsichtig ein kleines Loch zum Aufhängen rein. Wenn Du die Anhänger in einer Reihe untereinander aufhängen willst, drückst Du noch ein zweites Loch gegenüber dem ersten ein. Dann kommen sie für 45 Minuten bei 160° C Umluft in den Ofen.
Wenn sie ausgekühlt sind, kannst Du sie entweder mit Acrylfarbe bemalen, oder Du nimmst (wie ich) einen Permanent-Marker mit dünner Miene. Mit einem Pinsel und Farbe wäre mir das alles viel zu umständlich.
Die Muster variieren ein bisschen und gehen oft nicht über die ganze Fläche. Mich entspannt das Malen immer unheimlich. Dann bin ich wie in einer Blase, keine Geräusche kommen rein, die Uhrzeit verschwimmt … Und wenn ich dann wieder auftauche, wundere ich mich immer, wieviel Zeit ich damit verbracht habe. Herrlich.
Insgesamt habe ich 13 Anhänger bemalt. 10 Davon mit je zwei Löchern, drei davon mit nur einem Loch zum Aufhängen – sie bilden den Abschluss der drei nebeneinander liegenden Reihen.
Du kannst die Anhänger so anordnen, dass sie sich immer ein bisschen abwechseln und ähnliche Muster nicht direkt nebeneinander liegen. Dann knotest Du drei lange Bindfäden an ein Stück Zweig (bei mir ist dieser Zweig ca. 20 cm lang).
An diese Fäden knotest Du dann in gleichmäßigen Abständen die Anhänger. Der Zweig kann ruhig ein wenig schäbig aussehen: Meiner hat ewig viele Flechten und ist schon recht morsch. Als es letzthin so windig war, habe ich ihn einfach draußen auf der Straße gefunden – die Linden in unserer Straße haben ihn mir praktisch vor die Füße geworfen.
So sieht das also aus, wenn mir gerade nichts mehr einfällt. Ich bemale Salzteig-Anhänger. Mit dem Ergebnis bin ich aber trotzdem recht zufrieden. Die Ideen für die Muster haben mich ein bisschen an die Wanddeko mit Kugelschreiber erinnert – eigentlich kann man hier alles mögliche nehmen.
Punkte, Streifen, Kreise, Blumen … Bäume oder Berge gehen auch. Kringel, Federn, geometrische Formen, Schachbrettmuster. Ein kleiner Spruch oder einzelne Wörter wären sicher auch eine Idee.
Vielleicht muss ich einfach besser mit solchen Phasen umgehen lernen. Es muss nicht immer was aus Wolle sein. Oder ein Gebrauchsgegenstand.
Also, mir gefällt es. Auch wenn es Salzteig ist ^^
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Oh, danke Dir! Mir geht’s genauso 😉
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Einfach wunderschön! *-*
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Oh, vielen Dank Dir! 🙂
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Sehr schöne Anhänger.
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Vielen lieben Dank Dir! 🙂
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Schaut toll aus….werd ich demnächst auch mal machen und hoffentlich in eine Blase abtauchen….
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Super, viel Spaß beim Nachbasteln!
Liebe Grüße.
Deine Lisi
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