Norwegermuster sind für mich mit der Winter- und Weihnachtszeit verbunden. Deswegen bietet sich Weihnachtsdeko mit Norwegermuster geradezu an – es sieht festlich und gleichzeitig gemütlich aus. Die kleinen Norwegerherzen machen sich wunderschön an grünen Tannenzweigen … Die Anleitung mit gratis Mustervorlage bekommst Du hier.
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Von vorbereiteten Winter-Strickereien
Die Geschichte zu dieser Anleitung geht so: Anfang 2017 hatte ich eine furchtbare Mittelohr-Entzündung inklusive kleiner OP und drei Wochen Bettruhe. Obwohl es gerade erst kurz nach Weihnachten war, hatte ich so wahnsinnig viele schöne weihnachtliche Deko-Ideen!
Also lag ich im Bett oder auf dem Sofa und habe an weihnachtlichen Deko-Ideen getüftelt und vor mich hin gestrickt. Die Anleitung liegt nun schon eine Weile fix und fertig bereit – und nun kann ich sie endlich mit meinen Lesern teilen.
Wenn Du schon mal Norwegermuster gestrickt hast (oder vielleicht sogar schon etwas ähnliches gestrickt hast wie beispielsweise die Julekuler von Arne&Carlos) solltest Du die Herzen gut hinbekommen.
Ansonsten kannst Du in meinen Artikel reinlesen, in dem ich die Grundtechnik des Norwegermusterstrickens erkläre.
Was Du brauchst:
- ca. 20g Sockengarn in Rot, Stärke 2 (z.B. „Meilenweit 6-fach“ von LANA GROSSA)
- ca. 20g Sockengarn in Weiß, Stärke 2 (z.B. „Meilenweit 6-fach“ von LANA GROSSA)
- drei Stricknadeln (Stärke 2)
- etwas Füllmaterial, eine Stopfnadel und eine Schere
- ein Bändchen zum Aufhängen
- die Mustervorlage als PDF zum Download
So funktioniert das Norwegerherz
Schau Dir am Anfang am besten erstmal die Mustervorlage genau an: Du strickst sozusagen in Runden, allerdings nur mit zwei Nadeln. Die Vorderseite liegt auf einer, die Rückseite des Herzchens auf der anderen Nadel.
Du beginnst, indem Du erst auf einer der beiden Nadeln drei Maschen im weißen Garn anschlägst, dann auf der zweiten Nadel ebenso. Dann legst Du die Nadeln quasi „Rücken an Rücken“ und strickst wie im Rund beim Anfang der ersten Nadel weiter.
Auf diesem Bild hier unten kannst Du es gut erkennen – zu Anfang ist es vielleicht etwas schwieriger, aber nach den ersten paar Reihen wird es leichter.
Wie Du auf der Mustervorlage siehst, beginnst Du jede der beiden Seiten mit den drei Maschen in Weiß. Ab der zweiten Reihe nimmst Du in jeder zweiten Reihe bzw. Runde immer nach der ersten und vor der letzten Masche der Reihe eine Masche zu.
Das machst Du, indem Du zwischen die erste und die zweite Masche (bzw. die vorletzte und die letzte Masche) der Reihe einstichst, und Dir den Arbeitsfaden einfach durchholst. So entsteht eine zusätzliche Masche.
Ab Reihe 10 beginnst Du mit dem Norwegermuster, indem Du den roten Faden dazunimmst.
So strickst Du fröhlich in Runden bzw. Reihen vor Dich hin und nimmst immer in den geraden Reihen Maschen hinzu, bis Du insgesamt 24 Maschen auf jeder der Nadeln liegen hast.
Dann strickst Du von Reihe 24 bis Reihe 35 nach der Mustervorlage ohne weitere Maschenzunahme.
Wie Du sehen kannst, hast Du jetzt ein Strickstück, das wie eine winzige längliche Schultüte aussieht. Das Herzchen braucht ja oben noch einen runden Abschluss – deshalb beginnst Du ab Reihe 36 mit dem Verringern der Maschen:
Hierfür strickst Du in jeder der folgenden Reihen jeweils die zweite und dritte Masche rechts zusammen, die drittletzte und die vorletzte Masche jeder Reihe strickst Du rechts überzogen zusammen.
Lisitipp: Um Maschen rechts zusammenzustricken, stichst Du wie für eine rechte Masche in die beiden entsprechenden Maschen gleichzeitig ein und holst Dir den Arbeitsfaden durch.
Rechts überzogen strickst Du Maschen zusammen, indem Du die erste der beiden entsprechenden Maschen einfach mit der rechten Nadel abhebst, die nächste Masche normal rechts strickst und anschließend die abgehobene Masche mit der linken Nadel über die gerade gestrickte Masche auf der rechten Nadel drüberhebst.
Wie Du jetzt erkennen kannst, bildet sich oben am Herz ein runder Abschluss. Nach Reihe 40 schneidest Du den Arbeitsfaden ab und ziehst ihn durch alle noch auf den Nadeln liegenden Maschen hindurch.
Die Öffnung lässt Du erst mal genau so wie sie ist, ohne den Arbeitsfaden festzuziehen. Jetzt kommt nämlich noch das Füllmaterial rein.
Das Herzchen wird gut ausgestopft, damit es stabil ist und das Muster gut zur Geltung kommt.
Wenn es schön gefüllt ist, ziehst Du den Arbeitsfaden oben zu, bis die Öffnung nur noch minimal ist. Jetzt fragst Du Dich sicher: „Und das soll jetzt das Herz sein?“, nein – denn es braucht ja noch die zwei Rundungen oben. Eine ist zu wenig.
Deshalb nimmst Du Dir jetzt die Stopfnadel zur Hand und fädelst das Arbeitsfaden-Ende durch.
Dann stichst Du mit der Nadel von oben in die Öffnung ein , sodass die Nadel oberhalb der rot-weißen Borte in der Mitte der Vorderseite wieder raus kommt.
Dann fädelst Du die Nadel heraus, führst den Faden einmal über die Oberseite des Herzchens, über die zugezogene Öffnung hinweg zur gegenüber liegenden Stelle an der rot-weißen Borte in der Mitte und stichst die Nadel hier rein.
Dann geht sie kerzengerade durch und sollte wieder auf der Vorderseite oberhalb der Borte mittig rauskommen.
Das wiederholst Du nun ca. 3-4 Mal und ziehst den Faden ruhig sehr fest an – dann siehst Du schon, wie aus der einen Rundung oben zwei werden. So sieht es jetzt aber nach einem Herzchen aus.
Dann kommt noch ein Bändchen hin zum Aufhängen – und schon ist das Weihnachts-Herzchen fertig!
Lisitipp: Nicht zu locker ausstopfen
Da die Herzerl ja nur Deko sind ist es nicht wichtig, dass sie schön weich sind (wie zum Beispiel bei einem Kuscheltier wie meiner gehäkelten Kitty aus myboshi-Garn). Also kannst Du die Herzchen ruhig feste ausstopfen – das ist sogar notwendig.
Durch die auf der Innenseite mitlaufenden Fäden kann es sein, dass sich das Muster ein wenig verzieht (bis man bei Norwegermustern den Dreh raushat, wie locker die Fäden auf der Innenseite mitlaufen müssen, kann es ein wenig dauern).
Wenn das Herzchen fest ausgestopft wird, kann man das ein wenig korrigieren.
Was kann man sonst damit anstellen?
In der Vorweihnachtszeit hatten wir Zuhause schon immer große Vasen mit Tannenzweigen stehen, an denen selbst gebastelte Sterne hängen. Die Herzchen passen hier natürlich auch wunderbar, oder auch an den Weihnachtsbaum.
Außerdem kann man sie wunderbar an ein Geschenk hängen oder als kleines Mitbringsel gleich an einen kleinen Zweig hängen und einer lieben Person bescheren …
Wenn Du auch so sehr auf Norwegermuster stehst wie ich, habe ich hier vielleicht noch ein paar weitere schöne Strick-Anleitungen für Dich:
- Stirnband mit Norwegermuster stricken
- Norwegermütze mit Bommel stricken für Einsteiger
- Norwegermütze mit Sternmuster stricken
- Knallbunte Norweger-Beanie stricken
<<< Norwegermuster erinnern mich immer an den Advent, an Schneegeflüster, Orangenduft und Kerzenschimmer … Darauf eine Tässchen Glühwein! >>>
Ich wollte schon immer mal im Norweger Muster stricken – hab mich aber nie ran getraut … aber so ein kleines Projekt wäre doch ein cooler Einstieg!
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Vielen Dank für Deinen Kommentar – es lohnt sich auf jeden Fall. Wenn man mal raushat wie es funktioniert, macht es wirklich Spaß. 🙂
Liebe Grüße,
Deine Lisi
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Hallo Lisi,
es wäre doch eigentlich theoretisch möglich mit dem Norwegermuster Socken zu stricken. Hast du da evtl. auch eine Anleitung? Da wäre doch z.B es möglich den Bund im Norwegermuster, den Rest vielleicht einfarbig zu stricken, oder eben den ganzen Socken im Muster.. Wäre cool wenn du dafür auch mal eine Anleitung für uns hättest
LG
Sabrina
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Liebe Sabrina,
vielen Dank für Deinen Kommentar! Die Idee mit der Norwegersocke ist so schön, dass ich sie mir vormerke. Da meine Anleitungen immer mehrere Wochen im Voraus geplant und fertig sind, kann es allerdings noch ein wenig dauern, bis ich eine Anleitung hinbekomme (ich blogge ja nur in meiner Freizeit). Ui, ich hab schon eine schöne Idee für eine solche Socke!
Wenn die Anleitung online ist erfährst Du es sicher über Instagram, Facebook oder vielleicht hast Du ja auch schon meinen Newsletter abonniert. Vielen Danl für die Inspiration, ich freue mich immer über neue Anregungen!
Liebe Grüße aus Regensburg,
Deine Lisi
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