Stirnbänder mag ich einfach umheimlich gerne: Mit Mützen ist mir nämlich immer viel zu warm am Kopf. Die richtige Wärme an den Ohren reicht völlig – und mit einem Knopf kann man so ein Stirnband auch wunderbar mit Zopf- oder Dutt-Frisur tragen. Wie Du ein Stirnband extra warm mit Fleece-Stoff fütterst, zeige ich Dir in dieser Anleitung.
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Dann höre Dir doch einfach diesen Artikel an – in der Audio-Version, gelesen von Lisi höchstpersönlich. Mit zusätzlichen Infos und Tipps. Viel Spaß!
Stirnbänder über Stirnbänder
Wow, ich habe über die Jahre hinweg wirklich so einige Stirnband-Anleitungen verfasst. Es dürfte wohl für jeden was dabei sein – hier verlinke ich nochmal sämtliche Modelle (das Strick-Niveau habe nach meiner persönlichen Einschätzung ich in Klammern dahinter geschrieben):
- Stirnband mit Zopfmuster stricken (einfach)
- Geflochtenes Stirnband stricken (einfach)
- Stirnband mit Perlmuster und Manschette stricken (einfach)
- Stirnband mit Twist stricken (mittel)
- Knöpf-Stirnband mit Zopfmuster stricken (mittel)
- Knöpf-Stirnband mit keltischem Zopfmuster stricken (fortgeschritten)
- Dreifarbiges Knöpf-Stirnband stricken (fortgeschritten)
- Norweger-Stirnband mit Sternmuster stricken (fortgeschritten)
Was Du brauchst:
- ein gestricktes Stirnband (eh klar)
- Fleece-Stoff*
- ein Maßband
- Stecknadeln
- Schere, Nadel, Nähgarn
*Lisitipps zum Fleece-Stoff
Fleece-Stoff zum Füttern von Mützen oder Stirnbändern solltest Du in jedem gängigen Stoff-Geschäft kaufen können. Mein Geheimtipp: Dünne Fleece-Decken gibt es gerade in der Sommerzeit auch in jedem kleinen Ramsch-Laden, in dem ihr auch Einrichtungs-Gegenstände findet. In Baumärkten habe ich solche dünnen Decken auch schon gesehen.
Wichtig ist, dass die Decke einfarbig ist und der Stoff zu der Farbe des Stirnbandes passt. Bei einem hellen Stirnband würde ich immer auch einen hellen Stoff hernehmen – sonst scheint der dunkle Stoff auf der Vorderseite womöglich durch.
Schritt 1: Fleece-Stück zurecht machen
Das Stirnband hast Du ja schon passend zu Deinem Kopfumfang gestrickt/gehäkelt etc. Damit das Fleece-Stück ebenfalls gut zu Deinem Kopf passt, misst Du Deinen Kopfumfang mit dem Maßband (um die Stirn herum und zu beiden Seiten des Kopfes, knapp oberhalb der Ohren).
Außer natürlich, Du weißt den Umfang schon. In der entsprechenden Zentimeter-Zahl schneidest Du dann den Fleece-Stoff zurecht.
Bei mir beträgt der Kopfumfang ca. 55 cm –also habe ich den Fleece-Stoff (bei mir liegt es auf dem Bild doppelt, nicht wundern) auf ca. 58 cm Länge zurecht geschnitten.
Lisitipp: Mein Fleece-Rest war nicht lang genug, deshalb musste ich zwei Stücke zurecht schneiden, die ich dann an einer Breit-Seite zusammengenäht habe.
Das überstehende Stück Rand schneidest Du mit einer Schere einfach ab.
Das Zusammennähen musst Du mit einem einzigen langen Stück nur dann machen, wenn Du ein „normales“, in sich geschlossenes Stirnband ohne Twist fütterst. Da dieses hier einen Twist hat, nähe ich den Fleece-Stoff etwas anders ein, das siehst Du dann unten.
Wie Du ein ganz „normales“ Stirnband ohne Twist fütterst, beschreibe ich ganz unten in meinen Tipps auch nochmal.
Generelle Maße für den Fleece-Stoff:
- Breite: Einen Zentimeter weniger breit als Dein Stirnband
- Länge: So lang wie Dein Kopfumfang in Zentimeter (bei mir 55 cm)
Bevor es mit dem Nähen losgehen kann, drehst Du erst mal das Stirnband auf links …
…und legst es mittig auf das lange Fleece-Stück. Wenn Du jetzt die Seiten des Fleece-Stücks zur Mitte hin einklappst, sollte der Fleece-Stoff das Stirnband komplett bedecken.
Lisitipp: Damit beim Twist-Stück des Stirnbandes kein überstehender Fleece-Stoff zu sehen ist, schneidest du die Enden des Stücks nun schräg zurecht.
Hierfür legst Du die beiden Enden bündig aufeinander…
…und faltest sie einmal in der Mitte. Dann schneidest Du mit der Schere wie auf dem unteren Bild einmalvon der Seite schräg nach oben…
…sodass nach dem Aufklappen eine abgerundete Spitze an beiden Seiten des Fleece-Stücks entsteht.
Die abgerundeten Enden werden auch nicht aneinander genäht – sie sollen einfach nur der Form des Stirnbands angepasst werden.
Wenn Du das Stirnband nun wieder mittig auf das Fleece-Stück legst, sollte der Stoff das Stirnband locker umschließen. Die etwas spitzer zulaufenden Enden kommen natürlich an die Twist-Stelle.
Schritt 2: Den Fleece-Stoff fixieren
Damit beim Nähen nichts verrutscht, fixierst Du den Fleece-Stoff nun rundherum mit Stecknadeln, beginnend mit den beiden losen Enden (damit hier schon mal nichts mehr wegrutschen kann).
Lisitipp: Damit der Stoff später schön locker im Stirnband sitzt und nicht stremmt, weil er zu fest eingehnäht ist, spannst Du das Stirnband beim Feststecken der Nadeln immer mal wieder, wie Du auf den beiden unteren Bildern siehst.
Während das Stirnband einfach so vor Dir auf dem Tisch liegt, ist es ja im „entspannten“ Zustand und entspricht nicht der Göße, auf die es sich ausdehnt, während Du es trägst. Es soll ja schließlich nicht um Deine Ohren herum schlackern.
Wenn Du es in diesem Zustand misst und auch das Fleece nach dem „Ruhezustands“-Umfang bemessen würdest, passt der weniger elastische Fleece-Stoff später leider nicht mehr über Deine Ohren.
Also arbeitest Du beim Feststecken und später auch beim Festnähen immer mit ein wenig Spielraum. Wie Du auf dem oberen Bild gut erkennen kannst, wellt sich das Fleece am Rand etwas. Das soll auch so sein, damit es genug Platz hergibt und nicht stremmt.
Schritt 3: Den Fleece-Stoff festnähen
Den Fleece-Stoff nähst Du nun mit Nähgarn in der passenden Farbe am äußeren Rand einmal rundherum mit Schlingstichen an das Stirnband.
Lisitipp: Ich mache meine Stiche sehr flach. Das heißt, ich steche zwar durch demn Fleece-Stoff hindurch und dann in das Stirnband ein, allerdings steche ich mit der Nähnadel nicht ganz durch das Stirnband hindurch. Das funktioniert vor allem bei Stirnbändern aus dicken Garnen sehr gut.
Durch das flache Einstechen fixierst Du den Fleece-Stoff an der Innenseite des Stirnbandes, ohne, dass man später die Nähgarn-Stiche auf der schönen Außenseite des Stirnbandes sieht.
Sollte das doch mal vorkommen, verwendest Du am besten ein Nähgarn in der selben Farbe wie dein Stirnband. Dann fallen solche Stiche eigentlich auch nicht auf. Sie „verschlupfen“ sich ohnehin immer ein wenig im flauschigen Gestrick des Stirnbands.
Auf dem oberen Bild siehst Du nochmal schön, was ich mit dem flachen Einstechen meine.
Wenn man das Stirnband dann umdreht, ist die Naht nur bei ganz genauem Hinsehen zu erkennen.
Lisitipp: Die Stiche sollten außerdem etwas lockerer sein. Also zurrst Du den Faden nicht an, so fest Du kannst, sondern gerade so, dass der Fleece-Stoff gut befestigt ist, aber der Faden nicht allzu straff ist.
Sobald Du einmal um den ganzen Rand des Fleece-Stücks herumgenäht hast, vernähst Du den Endfaden und schneidest ihn ab.
Wie Du siehst, liegt das Mittelstück mit Twist minimal frei, was zusätzlich für mehr Dehnbarkeit des Stirnbandes sorgt.
Am Hinterkopf und um die Ohren rum ist es allerdings schön warm gefüttert.
Wie Du siehst, habe ich das Fleece so zugeschnitten, dass es nicht bündig an die Ränder des Stirnbandes reicht, sondern je einen halben Zentimeter zu beiden Seiten der Breite frei lässt. So ist der Fleece-Stoff von außen unsichtbar und steht nicht über den Rand hinaus.
Lisitipp: Wie funktioniert das Füttern bei Knopf-Stirnbändern?
Wenn Du ein Knopfstirnband aufmachst und es mit der Innenseite nach oben auf einen Tisch legst, hast Du es als breites Band vor Dir liegen. Den Zuschnitt des Fleece-Stücks machst du genauso wie für das Twist-Stirnband (an den Enden abgerundet).
Knopf-Stirnbänder lassen sich immer sehr leicht füttern, weil man einfach nur diesen einen breiten, angeschrägten Streifen einnähen muss.
Lisitipp: Wie füttert man „normale“ Stirnbänder?
Das Problem bei „normalen“ Stirnbändern (das heißt: Geschlossene Stirnbänder, ohne Twist) besteht immer darin, dass das Fleece-Stück zu eng sein könnte und das gefütterte Stirnband am Ende nicht mehr auf den Kopf passt.
Wenn Du hier das Fleece-Stück zurecht schneidest, lass ein wenig Spielraum für später (ca. 3-4 cm zum Aneinandernähen der Enden). Dann werden die Enden aufeinandergelegt und zusammengenäht.
Das so entstandene Fleece-Stirnband-Innenfutter solltest Du vor dem Einnähen in das richtige Stirnband unbedingt über Deinen Kopf ziehen und schauen, ob es gut sitzt. Sprich: Nicht zu eng, aber auch nicht zu locker, sodass es womöglich schlackert.
Die Naht an den zusammengenähten Enden des Fleece-Stücks kannst Du beim gut verstecken, indem Du das Fleece vor dem Einnähen auch auf links drehst. So ist die Naht später im Inneren des Stirnbands verschwunden und kann Dich am Kopf nicht kratzen (die Naht würde ich ohnehin immer am Hinterkopf platzieren).
Bei meinem Stirnband hier habe ich weinroten Faden zum Einnähen verwendet. Zwar sieht man ihn innen auf dem weißen Fleece sehr deutlich…
…aber auf der Außenseite kann man die Stiche nicht wirklich erkennen. Da das Stirnaband aus Baumwolle ist, ist es leider nicht so dick und flauschig, dass die Garnstiche komplett darin verschwinden.
Lisitipp: Wenn ich in Hin- und Rückreihen stricke, mache ich meine Randmaschen immer mit der Kettrand-Technik. Wie das funktioniert, liest Du in meinen Lisitipps: „Randmaschen im Kettrand stricken“.
Spitze!!!!!!❤❤❤❤❤lichen Dank!!!!!
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…aber gerne doch! Auf vielfachen Wunsch war diese Anleitung einfach mal überfällig. 🙂
Liebste Grüße,
Deine Lisi
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Liebe Lisi,
vielen Dank für deine tolle Anleitung, die mir wieder sehr geholfen hat! Ich habe es am Wochenende bei einem Stirnband mit Knopf ausprobiert. Aber ich muss sagen, dass ich das Einnähen des Stoffs wahnsinnig aufwändig finde; und ich nähe außerdem so unglaublich ungerne von Hand. Hast du es vielleicht auch schon einmal mit der Nähmaschine probiert?
Viele liebe Grüße,
Nadja
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Liebe Nadja,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Mit der Nähmaschine habe ich das noch nie gemacht – und kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass das so gut klappen würde: So ein Wollstirnband ist ja kein glatter Stoff – da muss die Nähmaschine erst mal „drüberkommen“. Außerdem kannst Du nicht so gut steuern, ob man auf der schönen Vorderseite die Fäden sieht oder nicht… Solltest Du es doch ausprobieren, gib mir gerne Bescheid, wie es geklappt hat!
Liebe Grüße,
Deine Lisi
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