Maschenproben sind für mich seit jeher ein leidiges Thema: Warum Zeit mit einer Maschenprobe verschwenden, wenn man auch gleich anfangen und einfach losstricken kann? Über die Jahre hinweg habe ich Maschenproben dann doch noch sehr zu schätzen gelernt. Warum, erfahrt ihr in diesem Artikel – und, wozu Maschenproben außerdem noch gut und sinnvoll sind.
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Zu ungeduldig
Ich komme einfach gerne zur Sache: Auch beim Stricken. Also gibt es für mich nichts Lästigeres, als vor einem Projekt erst Mal eine langweilige Maschenprobe machen zu müssen. Ich bin einfach zu ungeduldig!
Aber ich spare auch gerne Zeit bzw. verschwende meine Zeit nicht gerne. Früher ist es mir ohne Maschenprobe oft passiert, dass ein Pulli oder eine Jacke zu groß oder zu klein geraten sind.
Wenn ich dann ribbeln musste, war mir einfach deutlich bewusst: Mit einer Maschenprobe hätte ich insgesamt weniger Zeit aufwenden müssen. Also lohnt sich die Geduld und Mühe am Anfang, wenn Du Ribbeln vorbeugen möchtest.
1. Maschenprobe zur Größenbestimmung
Gerade, wenn Du ein größeres Kleidungsstück (einen Pullover, eine Jacke etc.) strickst, kann Dir die Maschenprobe dabei helfen, dass das gute Stück am Ende auch gut sitzt.
Bei fast jedem Garn ist auf der Banderole angegeben, wie viele Maschen und Reihen du für ein 10 x 10 cm großes Stück benötigst. Anders herum kannst Du auch einfach ein Stück mit 20 Maschen und 10-15 Reihen stricken und ausmessen/ausrechnen, wie viele Maschen Du pro cm benötigst, so mache ich das immer.
An Kleidungsstücken, die mir gut passen, messe ich dann aus, wie groß z.B. der Halssausschnitt sein muss, oder der Brust-/Bauch-/Hüftumfang oder die Länge.
Das Prinzip habe ich auch nochmal in meiner Anleitung zum Erstellen von Maschenproben erklärt.
2. Maschenprobe gleich Musterprobe
Wenn Du eine neue Technik ausprobierst, ist die Maschenprobe auch gleichzeitig eine gute Gelegenheit, eine Musterprobe zu machen. Zopfmuster, Ajourmuster, Netzmuster – für jede Technik brauchst Du mal mehr, mal weniger Garn.
So bekommst Du einen Eindruck davon, wie das Muster mit dem Garn verstrickt später aussieht – ob es gut zur Geltung kommt, oder ob für die Farbe oder Textur des Garns doch ein anderes Muster besser passen würde.
Ich schaue bei der Gelegenheit auch gleich, ob mir das Muster „leicht von der Hand geht“, sprich: Ob ich Bock habe, es die nächsten Wochen an einem Pullover zu stricken, oder ob ich merke, dass es mir doch zu kompliziert ist.
3. Maschenprobe für Textur und Feeling
Du kennst das vielleicht: Manche Garne sehen einfach toll aus, aber nach ein paar Mal Waschen bilden sich kleine Knötchen. „Pilling“ heißt das im Fachjargon.
Andere Garne filzen nach dem Tragen oder Waschen an Stellen wie Achsel oder Unterarm (der auf Stuhllehnen oder Tischkanten liegt).
Eine Maschenprobe kann Dir hier Aufschluss über das spätere „Verhalten“ Deines Strickstückes geben: Nimm die Maschenprobe so richtig in die Mangel, indem Du sie mit der Hand oder der Waschmaschine wäschst, sie in die Hosentasche steckst und extremer Reibung/Belastung aussetzt.
Wird sie beim Waschen kleiner? Bilden sich Knötchen oder filzige Stellen? Und wenn ja: Würde Dich das bei einem späteren Pulli oder einer Jacke stören?
Wenn die Maschenprobe beim Waschen extrem eingeht, kannst Du vor dem Beginn gleich mehr Maschen einplanen, damti Dir der Pulli oder die Jacke am Ende nach dem ersten Waschen nicht plötzlich zu klein ist.
Liebe Lisa, bei mir ist es mal so mal so. Eigentlich bin ich auch zu ungeduldig, aber ich gebe zu, schon etliche Maschenproben gemacht zu haben 🙂 Leider waren das auch die Projekte, die nie fertig geworden sind… Woran das wohl lag? Ganz sicher nicht an der Maschenprobe 😁
Liebe Grüße, Natalia
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Herrje, ich habe noch nie eine Maschenprobe gemacht. Diesen Hinweis überlese ich einfach in der Anleitung. Manchmal bin ich regelrecht davon genervt….weil ich ja lieber sofort loslegen möchte. Allerdings musste ich auch wirklich schon vieles wieder auftrennen. Vielleicht sollte ich diesen Schritt doch mal ausführen.
PS: Dein unter 2. gezeigtes Muster gefällt mir sehr gut.
Viele Grüße aus dem Brandenburger Land
Josephine
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Ich finde das Braun super schick;)
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Dankeschön – das finde ich auch! 🙂
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Liebe Lisi,
nachdem ich Deinen Blog entdeckt und mich für den Newsletter angemeldet habe, bin ich inzwischen nochmals (über einen Link in einem anderen Blog) auf Deine Seite gestoßen. Dort tauchen Du und einer Deiner Artikel als „Negativbeispiel“ auf, wie der Pulli trotz Maschenprobe nicht passt. Ich kenne Dich zwar nicht, geärgert hat es mich trotzdem 😠. Dein Blog gefällt mir viel besser, als der andere (vielleicht weißt Du ja, welchen ich meine). Wenn ich die Worte „perfekt“, „ultimativ“ usw. lese, sträubt sich mir sprichwörtlich das Nackenfell. Vor allem, weil ich versuche, mir meinen Perfektionismus gerade abzugewöhnen 😂.
Eine Maschenprobe mache ich trotzdem. Zähneknirschend zwar, aber immerhin. Ist schon nicht ganz unwichtig.
Ich freue mich schon auf Deine nächsten Beiträge. Behalte Deinen Humor und lass auch mal fünfe gerade sein 😉 Vielleicht besuchst Du mich ja bei Gelegenheit mal auf einer meiner Websites („strick-murks“ oder „murksbuch“).
Ganz liebe Grüße von Marie 😘
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Liebe Marie, vielen Dank für deinen Kommentar! Um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung, von welchem anderen Blog du schreibst. Aber das ist wohl auch gut so – ich kann mir schon vorstellen, das es mach anderen StrickerInnen sauer aufstößt, dass ich es beim Stricken manchmal nicht so genau nehme. Ich hab auch schon nach Anleitung gestrickt und dann hat es trotz Maschenprobe nicht gepasst. So ist das eben, ich beschäftige mich lieber mit positiven Dingen.♥️ Ich sende dir ganz liebe Grüße!
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Liebe Lisi, Du hast völlig recht. Man sollte negativen Dingen so wenig Raum wie möglich einräumen.
Was ich ganz vergessen hatte zuerwähnen, ich habe Dein Einverständnis einfach mal vorausgesetzt und Deinen Blog auf meiner Seite http://www.strick-murks.de verlinkt. Natürlich mit einer positiven Anmerkung 😊
Liebe Grüße von Marie
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