Wer mir auf Instagram oder Facebook folgt, hat dieses Schätzchen hier schon gesehen: Meinen ersten selbst gestrickten Rollkragen-Pullover, den ich auf Vorschlag einer lieben Followerin „Holly“ genannt habe. Ich bin extrem stolz und möchte die Anleitung gerne mit euch teilen. Gestrickt habe ich ihn mit Raglan von oben – und ich würde sagen, dass er auch für AnfängerInnen geeignet ist.[Werbung weil Markennennung/-verlinkung]

Warum ein Rollkragen-Pullover?

Ganz einfach: Weil ich so nach und nach alles ausprobieren will, was man so stricken kann an Pullovern. Zuletzt habe ich einen Pullover mit Zopfmuster gestrickt, einen flauschigen Ringelpulli und aktuell stricke ich mir einen zweiten Rollkragenpulli, aber diesmal mit Streifen und er soll weiter und länger werden als der erste.

Was Du brauchst:

• 5 Knäuel „Fluffy Day“ von hobbii.de*, Farbe „Ecru“
• eine Rundstricknadel Stärke 3,5
• eine Rundstricknadel für Socken Stärke 3,5
• 8 Maschenmarkierer
• Schere und Stopfnadel

Maschenprobe: 10 cm x 10 cm entsprechen bei mir 19 Maschen und 29 Reihen.

*zum Garn: Aus diesem Garn habe ich bereits einen Ringel-Pullover gestrickt, also konnte ich es bereits testen. Wenn Du erst Mal auf der Suche bist nach einem Garn, würde ich Dir immer raten, etwas zu nehmen, was Du schon kennst oder, was Dir persönlich gut gefällt/ sich gut für Dich anfühlt.

Also auf jeden Fall ab in den Wollladen deines Vertrauens zum Fühlen. Immerhin liegt der Pulli sehr eng an und sollte sich auf der Haut nicht kratzig anfühlen.

Was Du können solltest

Wenn Du schon Mal einen Pulli mit Raglan von oben gestrickt hast, ist der Rollkragenpulli easy-peasy würde ich sagen. Wenn Dir RVO noch gar nichts sagt, schau am besten Mal in meinen Basic-Artikel dazu rein, den habe ich Dir oben verlinkt.

Ansonsten solltest Du folgende Grundkenntnisse im Stricken beherrschen: In Runden stricken, rechte und linke Maschen, locker abketten und natürlich Fäden vernähen (wobei Du hier leichtes Spiel hast, immerhin wird der Pulli nur mit einer Farbe gestrickt).

Solltest Du ihn doch mit Streifen stricken wollen, habe ich hier einen tollen Lisitipps-Artikel zum Streifen stricken (fast) ohne Fäden vernähen.

Hier habe ich noch eine Schema-Zeichnung zum Pullover angefertigt – so kann man sich das Ganze immer ein bisschen besser vorstellen.

Zur Erklärung: Der Kragen ist doppelt zu verstehen, es sind 36 Runden und 14 cm. Umgeklappt dann eben 7 cm. Das Stillegen der Ärmelmaschen erfolgt nach 62 Runden ab dem Kragen, die Raglan-Aufteilung findest Du unten in der Schritt-für-Schritt-Anleitung.

So wird der Pulli gestrickt

• Maschenanschlag: 72 Maschen (18 pro Nadel, wenn Du mit Nadelspiel arbeitest)
• Kragen 1 Rechts, 1 Links für 36 Runden (14 cm)
• Raglan-Aufteilung: 1 + 28 + 1 + 6 + 1 + 28 + 1 + 6 ( je 28 für Rücken und Vorderteil, je 6 für die Ärmel und die 4 extra Maschen für die Raglan-Zunahme)
• dann glatt rechts stricken in Runden
• Raglan-Zunahmen in jeder zweiten Runde, immer vor und hinter den einzelnen Maschen
• nach 62 Runden Ärmelmaschen stilllegen (71 Maschen pro Ärmel), pro Ärmelloch 3 Maschen aus dem Arbeitsfaden aufnehmen
• Rumpf mit 186 Maschen, 50 Runden bis zum Bündchen stricken
• Abschluss mit 24 Runden Bündchen, 1 Rechts 1 Links, dann abketten

• 71 Ärmelmaschen aufnehmen auf kleine Sockennadel
• bis zum Bündchen insgesamt 100 Runden stricken
• Maschenabnahme in jeder 9. Runde (an der Unterseite des Ärmels, jeweils die beiden Maschen vor und hinter der mittleren Masche zusammenstricken)
• nach 100 Runden sind noch 48 Maschen auf der Nadel für das Bündchen
• die letzten 28 Runden Bündchen mit 1 Rechts 1 Links, dann locker abketten.

Zum Schluss werden natürlich noch die Fäden vernäht und am besten wäschst und spannst Du den Pulli vor dem ersten Tragen.

Lisitipp: Den Pulli lockerer machen

Du magst keine eng anliegenden Pullis? Kein Problem: Dann legst Du einfach die Ärmelmaschen nicht nach 62 Runden still, sondern strickst noch mehr Runden.

So wird der Pullover unter den Achseln weiter, es entstehen mehr Maschen für den Rumpf. Genau so kannst Du auch die Länge des Rumpfes oder der Ärmel ganz nach deinem Geschmack anpassen.

Wenn Du beispielsweise die Ärmel ohne Abnahmen strickst, liegen diese auch nicht eng an.

Lisitipp: Rollkragen festnähen

Ich mag Rollkragen-Pullover, aber ich mag es nicht, wenn der Rollkragen verrutscht. Deswegen habe ich ihn nach innen geklappt und den Rand locker mit Schlingstichen vernäht.

So behält er immer schön seine Form und kann nicht verrutschen.

Lisitipp: Regelmäßige Anproben

Wenn Du einen Pullover strickst, empfehle ich Dir regelmäßige Anproben. Hierfür nehme ich immer eine Rundstricknadel mit extrem langem Seil, auf die ich alle Maschen rüberhebe.

Dann kann ich mir den Pulli (oder was eben davon schon gestrickt ist) anprobieren und testen, ob alles gut sitzt.

Beim Stillegen der Ärmelmaschen entscheide ich mich immer gegen Maschenhalter und für einen dicken Garnfaden, auf den ich die Maschen auffädle. Den verknote ich dann an den Enden – so sind die Ärmellöcher immer groß genug für eine Anprobe.

Lisitipp: Mach Dir schöne Maschenmarkierer

Beim Stricken habe ich Mal wieder meine selbst gebastelten Maschenmarkierer verwendet.

Hierzu hatte ich vor ein paar Jahren auch eine Anleitung erstellt – die Maschenmarkierer eignen sich auch super als Geschenkidee für Stricksüchtige.

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